Was war passiert? Im zweiten von drei Finalläufen des stark besetzten Einladungs-Wettkampfs war Podladtchikov gut unterwegs. Auch den letzten Sprung, den «Double Alley Oop Backside Rodeo», führte der 29-jährige Zürcher an sich sauber aus. Nach der Landung am Ende der Pipe rutschte Podladtchikov dann aber unglücklich aus, kippte vornüber und fiel heftig auf das Gesicht.
«Bis zum dummen Sturz war alles nach Plan verlaufen», sagte der nach Nordamerika mitgereiste Trainer Marco Bruni gegenüber der Nachrichtenagentur sda. «Iouri war selber überrascht, dass es zum Crash kam.» Podladtchikov blieb zunächst regungslos liegen, ehe er von den sofort herbeigeeilten Sanitätern versorgt und zu weiteren Abklärungen ins lokale Spital abtransportiert wurde.
Dort erhielt er den Befund, sich nicht schwerwiegender verletzt zu haben. Stand jetzt hatte Podladtchikov mit einer Hirnerschütterung und dem Bruch der Nase Glück im Unglück. Bruni bestätigte das Statement der Organisatoren, wonach Podladtchikov wach sei und spreche. Zur weiteren Beobachtung verbrachte der Gestürzte die Nacht auf Montag Ortszeit im Spital und wurde dann nochmals untersucht.
Gold gewann in Aspen der erst 19-jährige Japaner Hirano Ayumu mit der Traumnote 99,0. Er siegte vor dem Australier Scotty James (98,0) und Ben Ferguson aus den USA (95,0). Podladtchikov war der einzige Schweizer im Final. Shaun White, vor Podladtchikovs Triumph in Russland zweifacher Goldmedaillengewinner an den Winterspielen und achtfacher Champion in Aspen, hatte wegen leichter Grippe-Symptome kurzfristig auf die Teilnahme verzichtet.
Welche Folgen der Sturz für die Olympischen Spiele in Pyeongchang hat, ist momentan schwer abzuschätzen. «Man kann das unmöglich sagen», so Bruni. Wie im Falle von David Hablützel könnte es ein Wettlauf mit der Zeit werden. Der Teamkollege von Podladtchikov hatte sam 20. Januar im Final des Halfpipe-Weltcups in Laax ebenfalls eine Hirnerschütterung und dazu schwere Prellungen erlitten.
Podladtchikov hatte vor vier Jahren in Sotschi die Goldmedaille gewonnen. Erst diesen Herbst gab er sein Comeback, nachdem er sich im März 2017 an der WM einen Kreuzbandriss zugezogen hatte – nach einem Sturz beim «Double Alley Oop Backside Rodeo». (ram/sda)