– Der FC Vaduz steht mit einem Bein in der Challenge League. Die Liechtensteiner verlieren am drittletzten Spieltag der Super League gegen Lugano mit 1:2. Weil Lausanne zuvor gegen Thun gepunktet hat, beträgt der Rückstand des Schlusslichts auf den rettenden neunten Rang bei deutlich schlechterem Torverhältnis sechs Punkte.
– Der Sieg des FC Lugano geht völlig in Ordnung. Die Tessiner sind von Beginn an das klar bessere Team und bestimmen das Spielgeschehen über 90 Minuten. Die 1:0-Führung erzielt Armando Sadiku in der 16. Minute. Eine Massflanke von Dragan Mihajlovic verwandelt der albanische Nationalspieler sehenswert per Kopf.
– Zehn Minuten vor Schluss macht Davide Mariani mit dem 2:0 scheinbar alles klar. Doch Vaduz kommt in der 92. Minute durch einen Treffer von Axel Borgmann nochmals heran, der 2:2-Ausgleich will aber nicht mehr fallen und so kann nur noch ein Wunder die Liechtensteiner vor dem Abstieg retten.
– Nach der Niederlage beträgt der Rückstand von Vaduz auf Lausanne-Sport vor den letzten beiden Runden sechs Punkte und 23 Tore. Nach sportlichem Ermessen ist dies nicht mehr aufzuholen. Lugano steht nach dem Heimerfolg definitiv in der Europa-League-Qualifikation. Es ist für die Tessiner die Rückkehr in den Europacup nach 15 Jahren.
– Die Partie in Lausanne ist lange so trostlos, wie es das Resultat vermuten lässt. Erst in der letzten Viertelstunde gibt es wenigstens zwei gefährliche Szenen vor den beiden Toren. Zunächst blockiert Thuns Keeper Francesco Ruberto in der 80. Minute einen Abschluss von Nicolas Gétaz nach einem stehenden Ball auf der Linie – oder womöglich sogar erst dahinter? Die TV-Bilder geben nicht eindeutig Aufschluss. Fünf Minuten später wird auf der anderen Seite ein Schuss von Thuns Stefan Glarner von einem Lausanner Verteidiger geblockt.
– Während die Lausanner spätestens dann von einem gewonnen Punkt reden können, wenn Vaduz in Lugano verliert (Spielbeginn ist um 20.00 Uhr), verpassen es die Thuner, näher an die Europa-League-Plätze heranzurücken. Mit einem Erfolg hätten sie zum fünftklassierten FC Luzern aufschliessen können. Immerhin: Die Berner Oberländer bleiben zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen.
– Wie es in Lausanne nach der Sommerpause konkret weitergeht, ist schwierig absehbar – auch wenn der Abstieg verhindert werden sollte. Geld steht nach wie vor nur spärlich zur Verfügung. Vieles hängt davon ab, was Trainer Fabio Celestini vorhat. Der Mann, der mit dem Klub seit seiner Ankunft im März 2015 kontinuierlich Fortschritte erzielte, könnte abspringen. In französischen Medien kursieren Spekulationen, wonach der 41-Jährige beim Ligue-1-Vertreter Saint-Etienne als Nachfolger von Christophe Galtier ernsthaft zur Debatte steht.
Lugano - Vaduz 2:1 (1:0)
4019 Zuschauer. - SR Hänni.
Tore: 16. Sadiku (Mihajlovic) 1:0. 81. Mariani 2:0. 92. Borgmann 2:1.
Lugano: Salvi; Cümart, Sulmoni, Golemic; Crnigoj (7. Rouiller), Mariani, Vécsei (82. Rey), Sabbatini, Mihajlovic; Alioski (75. Carlinhos), Sadiku.
Vaduz: Siegrist; Borgmann, Bühler, Grippo, Göppel (71. Turkes); Konrad, Ciccone, Stanko (46. Mathys), Kukuruzovic; Zarate (46. Janjatovic), Avdijaj.
Bemerkungen: Lugano ohne Jozinovic, Rosseti (beide verletzt), Vaduz ohne Hasler, Costanzo, Burgmeier, Pfründer, Brunner, Jehle (alle verletzt), Kaufmann (rekonvaleszent). Verwarnungen: 13. Grippo (Foul), 26. Alioski (Unsportlichkeit), 71. Konrad, 86. Janjatovic (beide Foul).
Lausanne - Thun 0:0
3443 Zuschauer. - SR Pache.
Lausanne: Castella; Lotomba, Diniz, Monteiro, Gétaz; Custodio (63. Margairaz), Maccoppi, Pasche; Campo (77. Araz), Torres, Ben Khalifa.
Thun: Ruberto; Glarner, Bürgy, Reinmann, Facchinetti; Tosetti (82. Schirinzi), Hediger, Geissmann, Spielmann (64. Fassnacht); Sorgic, Rapp (72. Peyretti).
Bemerkungen: Lausanne ohne Kololli (gesperrt), Blanco, Frascatore, Margiotta (alle verletzt), Thun ohne Ferreira, Bigler, Schindelholz, Bürki, Zino, Lauper (alle verletzt). Verwarnungen: 35. Maccoppi, 42. Glarner, 69. Tosetti (alle Foul). (pre/sda)