Sechs Minuten fehlten den Platzherren, um Sion zu überholen und die rote Laterne an den FC Zürich abzugeben. Dann sorgte der Joker Giovanni Sio dafür, dass die Walliser wenigstens den einen Punkt Reserve auf den Aufsteiger behalten.
Der Auftritt Sions war dennoch über weite Strecken schwach. Erst, als bei den Winterthurern in ihrem dritten Spiel in dieser Woche die Kräfte schwanden, konnte das Team von Trainer Fabio Celestini ein bisschen Druck aufbauen. «Die letzten Tage waren sehr kräftezehrend», sagte Matteo Di Giusto nach der Partie im Interview mit Blue. Vor dem Ausgleich standen die Zürcher viel näher am 2:0, spielten ihre Konter aber ungenau und zu wenig zielstrebig aus. So wurden sie am Ende bestraft, weil Samuel Ballet im Mittelfeld den Ball verlor und Goalie Markus Kuster auf die Flanke zu zögerlich agierte. «Wir haben drei Punkte liegen lassen. Wir waren spielbestimmend und kassieren dann ein unnötiges Tor nach einem Eigenfehler», ärgerte sich Di Giusto.
Sion-Trainer Celestini wartet damit seit seiner Amtsübernahme auch nach fünf Spielen auf den ersten Sieg und steht bei nur zwei gewonnenen Punkten. «Wir können spielerisch mehr», sagte Sions Joël Schmied nach der Partie. Weshalb die Mannschaft dies auf dem Platz nicht umsetzen könne, wisse er nicht: «Vielleicht liegt es im Kopf, vielleicht sind es auch die Nebengeräusche.» Mario Balotelli kehrte ins Team zurück, nachdem er vor einer Woche gegen Basel gefehlt hatte, weil er – wie Präsident Christian Constantin verriet – zu einem Training zu spät erschienen war, und der Italiener war sogar Captain und noch der gefährlichste Sittener.
Sion bleibt damit im Tabellenkeller stecken, wie erwartungsgemäss auch Winterthur. Zum zweiten Mal in dieser Woche, nach dem 1:2 gegen Servette, brachte der Aufsteiger zu Hause ein 1:0 nicht über die Zeit. Überhaupt hat Winterthur in dieser Saison erst einmal mehr als ein Tor geschossen. In der 17. Minute hatte Samir Ramizi einen Handspenalty verwertet, der verpasste zweite Treffer kostete am Ende zwei wertvolle Punkte.
Winterthur - Sion 1:1 (1:0)
8200 Zuschauer. SR Wolfensberger.
Tore: 17. Ramizi (Handspenalty) 1:0. 85. Sio (Cavaré) 1:1.
Winterthur: Kuster; Gantenbein, Schmid, Lekaj, Schättin (74. Diaby); Arnold; Di Giusto, Burkart (80. Corbaz), Ramizi, Ballet; Ardaiz (93. Buess).
Sion: Lindner; Lavanchy (60. Cavaré), Schmied, Saintini, Baltazar (40. Moubandje); Araz (82. Zuffi), Grgic (60. Halabaku); Itaitinga; Cyprien; Chouaref (40. Sio), Balotelli.
Bemerkungen: Winterthur ohne Fayulu und Kryeziu (beide verletzt). Sion komplett. Verwarnungen: 15. Schmied. 41. Gantenbein. 62. Ramizi. 65. Moubandje. 72. Balotelli. 79. Schmid.
(nih/sda)