Scott Morrison begrüsste den Entscheid der Richter. Dieser sei aus Gründen der «Gesundheit, Sicherheit und der Ordnung» gefallen, schrieb der australische Premierminister. Es sei «im öffentlichen Interesse» geschehen.
«Starke Grenzen sind für die australische Lebensweise von grundlegender Bedeutung – genauso wie die Rechtsstaatlichkeit», so Morrison. Jetzt sei es aber an der Zeit, mit den Australian Open weiterzumachen und den Tennis-Sommer wieder zu geniessen.
'I welcome the decision to keep our borders strong and keep Australians safe.' PM Morrison.
— Latika M Bourke (@latikambourke) January 16, 2022
By all means kick him out for breaking the rules on his Traveller Declaration but is Australia really telling the world its border and safety can be threatened by a single tennis player? pic.twitter.com/UqeIefasn5
Alex Hawke hatte über die Ausweisung Djokovics entschieden. Er begrüsse den einstimmigen Entscheid des Gerichts, teilte er mit. «Der starke Schutz der Grenze hat Australien sicher durch die Pandemie geführt, was zu einer der tiefsten Todesfallraten, einer starken wirtschaftlichen Erholung und einer der höchsten Impfraten weltweit führte», schrieb Hawke. Er könne bestätigen, dass Djokovic das Land verlassen habe.
I welcome today’s unanimous decision by the Full Federal Court of Australia, upholding my decision to exercise my power under the Migration Act to cancel Mr Novak Djokovic’s visa in the public interest.
— Alex Hawke MP (@AlexHawkeMP) January 16, 2022
I can confirm that Mr Djokovic has now departed Australia. pic.twitter.com/8CapwFeDCS
Die ATP bedauerte die Ausweisung des Weltranglisten-Ersten, der noch am Sonntagabend Australien Richtung Dubai verliess. Zwar sei der Entscheid des Gerichts letzten Endes zu akzeptieren. «Unabhängig davon, wie dieser Punkt erreicht worden ist, ist Novak einer der grössten Champions unseres Sports und sein Fehlen bei den Australian Open ist ein Verlust für das Spiel», hiess es in einer Mitteilung.
ATP statement on Novak Djokovic’s Australian visa cancellation.
— ATP Tour (@atptour) January 16, 2022
Die ehemalige Nummer 1 aus Schottland, ein langjähriger Konkurrent Djokovics, sagte gegenüber der BBC: «Es ist nicht gut für das Turnier, denn es wäre besser, wenn alle Top-Spieler teilnehmen könnten. Es wird natürlich viele Fragen zu den Geschehnissen und der Situation, in die wir geraten sind, geben. Ich hoffe, dass sich dies bei anderen Turnieren nicht wiederholt. Ich habe es weder Novak noch dem Tennis gewünscht und ich hoffe, dass es jetzt vorbei ist.»
‘Such a mess’: Andy Murray and tennis world reacts to Djokovic’s deportation | By @tumcarayol #AusOpen https://t.co/MYwHXJxH7j
— Guardian sport (@guardian_sport) January 16, 2022
Andere Kollegen und Kolleginnen ergriffen deutlich Partei für den Serben. «Novak wäre nie nach Australien gereist, wenn er nicht von der Regierung eine Ausnahmegenehmigung für die Einreise in das Land erhalten hätte. Er hätte auf die Australian Open verzichtet, wäre zu Hause bei seiner Familie geblieben und niemand hätte sich darüber aufgeregt», schrieb Vasek Pospisil auf Twitter.
.. talking about this mess. There was a political agenda at play here with the elections coming up which couldn’t be more obvious. This is not his fault. He did not force his way into the country and did not “make his own rules”; he was ready to stay home. [2/2]
— Vasek Pospisil (@VasekPospisil) January 16, 2022
«Angesichts der bevorstehenden Wahlen war hier eine politische Agenda im Spiel, die nicht offensichtlicher sein könnte. Das ist nicht seine Schuld. Er ist nicht mit Gewalt ins Land gekommen und hat nicht ‹seine eigenen Regeln gemacht›», so der Kanadier, der ein enger Vertrauter von Djokovic auf der Tour ist.
Auch andere wie die Amerikaner John Isner, Reilly Opelka oder dem Djokovic nicht nahestehenden Nick Kyrgios nahmen die Weltnummer 1 in Schutz. Die Französin Alize Cornet schrieb auf Twitter: «Ich kenne den Fall nicht gut genug, um das beurteilen zu können, aber was ich über Novak weiss, ist, dass er immer der Erste ist, der uns Spieler unterstützt, aber keiner von uns hat nun ihn unterstützt.»
🤦🏽♂️
— Nicholas Kyrgios (@NickKyrgios) January 16, 2022
I know too little to judge the situation.
— Alize Cornet (@alizecornet) January 16, 2022
What I know is that Novak is always the first one to stand for the players. But none of us stood for him.
Be strong @DjokerNole
What else wasn’t that hard for Novak was staying on the practice court for an extra hour back in 2008 at Cincinnati masters to sign EVERY single kids ball. Me being one of them. He has done plenty of great things for the sport too ya know. https://t.co/jOzhhWouDL
— Reilly Opelka (@ReillyOpelka) January 16, 2022
In Djokovics Heimat sorgte die Ausschaffung des besten Tennisspielers der Welt für Entrüstung. Staatspräsident Aleksandar Vucic sagte gegenüber serbischen Medien, die Schikanen gegen Djokovic hätten «beispiellose Ausmasse» angenommen. Eine «Hexenjagd» sei gegen ihn entfacht worden, die Medien hätten eine «Lynchstimmung» erzeugt. «An Novak wollte man ein Exempel dafür statuieren, wie die Weltordnung funktioniert.»
Die serbische Presse fand wie bereits in den Tagen zuvor harsche Worte. «In Melbourne geschah die grösste Schande in der Geschichte des Sports! Schäm dich, Australien! Das Recht hat verloren, die Politik hat gesiegt», schrieb «kurir.rs».
Anders tönte es in den australischen Medien. «Ein korrekter Entscheid, aber beide Seiten sind Verlierer», schrieb «The Australian». Und der «Sydney Morning Herald» meinte: «Novak Djokovic kam nach Australien, um der grösste Spieler in der Geschichte des Männer-Tennis zu werden. Er wird unter bewaffneter Bewachung als (...) toxische Ikone der Anti-Vax-Bewegung gehen.» (ram/sda/afp/dpa)
Tomorrow’s @smh front page. Really hoping our friends in the Pacific are ok pic.twitter.com/7C30bF45vJ
— Bevan Shields (@BevanShields) January 16, 2022
Also, sie meinen schon Djocovids Verhalten? Das ist tatsächlich die grösste Schande.
Und ja, für das AO mag das ein herber Verlust sein. Das ist aber allein Djokovic zu zuschreiben.
"Das Recht hat verloren, die Politik hat gesiegt"
Ähm, die Einreisebestimmungen muss man a) kennen und b) befolgen, wenn man in ein richtiges Land mit richtigen Grenzkontrollen einreisen möchte.
Wer sich nicht daran hält, muss die Konsequenzen tragen.
Ich drehe den Spiess um: nach deren Logik könnte ich also in Serbien einreisen, ohne die Bestimmungen zu befolgen.
Offensichtlich ist das ja in Ordnung.....
🤦🏼♂️🤦🏼♂️
Vucic, Du machst Dich und Dein Land absolut lächerlich!!