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Roger Federer von Gefühlen übermannt: Tennis-Star bricht in Tränen aus

Der Moment, als die Gefühle Roger Federer übermannten

Ende November spielt Roger Federer innert sieben Tagen in fünf Ländern Südamerikas Schaukämpfe. Doch am vierten Tag durchkreuzen soziale Unruhen in Kolumbiens Hauptstadt Bogota seine Pläne. Es fliessen Tränen.
18.12.2019, 12:2518.12.2019, 12:42
Simon Häring / ch media
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«Everywhere is Home» (Überall zu Hause) heisst der Streifen, der Roger Federers Reise durch Südamerika dokumentiert und am Mittwoch auf dem US-Sender «ESPN» ausgestrahlt wurde. Es zeigt den Schweizer vor, während und nach den Spielen in Santiago de Chile, Buenos Aires, Bogota, Mexiko City und Quito. Wie er in Argentinien 107-jährige Anhängerin trifft. Wie er in Kolumbien Salsa tanzt. Wie er in Bogota mit Kindern Tennis spielt. Es ist eine Reise der Superlative. 7 Tage, 5 Länder, 19'000 Meilen. Geschätzte 10 Millionen Dollar verdient Federer in dieser einen Woche.

Hier weint Roger Federer:

Video: other_external/ESPN

Doch am vierten Tag machen ihm soziale Unruhen in den Strassen von Kolumbiens Haupstadt Bogota einen Strich durch die Rechnung. Präsident Ivan Duque verhängt eine Ausgangssperre. Die Konsequenz: Das Spiel muss früher stattfinden, oder abgesagt werden. Federer entscheidet sich für eine Absage. «Ich fühlte mich dabei nicht wohl. Die Menschen müssen sicher wieder nach Hause kommen. Da wusste ich: Wir sollten nicht spielen», sagt Federer. Als er im Bauch der Movistar-Arena sitzt, bricht er in Tränen aus. Kolumbien war seit Jahren einer seiner Sehnsuchtsorte.

Alexander Zverev tröstet den in Tränen aufgelösten Roger Federer.
Alexander Zverev tröstet den in Tränen aufgelösten Roger Federer.¨screenshot

Das Spiel soll nun im kommenden Frühling nachgeholt werden. Bis Mitte Dezember soll das Spiel neu angesetzt werden, wie Manager Tony Godsick zum «Tages-Anzeiger» sagte. Sollte dies nicht möglich sein, gebe Federer seine Antrittsgage zurück, damit die über 14'000 Zuschauer entschädigt werden können. Seine Südamerika-Tour setzte Federer noch am gleichen Abend fort. Keine zwei Stunden nach der Absage in Bogota verliess Federer Kolumbien bereits wieder im Privatjet. Am Tag darauf spielte er vor über 40'000 Zuschauern in Mexiko City. Ein neuer Weltrekord.

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74 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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matthieu
18.12.2019 13:47registriert Februar 2016
Ich dachte zuerst, dass er, konfrontiert mit den krassen sozialen Unterschieden (er 10 Millionen in der Woche - andere haben gar nichts..), plötzlich zu tiefer Reflexion und Trauer gelangt ist.
Aber nein. Er weint weil er nicht spielen darf.
Und fliegt per Privatjet davon.
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Beowulf Bartullo-Plocher
18.12.2019 13:20registriert März 2018
Die Unruhen in Kolumbien richten sich gegen eine korrupte Machtelite um Duque, die mit Rentenreformen und Arbeitsmarkt-Liberalisierungen noch mehr Kohle scheffeln wollen.

Die gleiche Elite die sich die Tix für den Federer-Show-Match leisten können. Und die gleichen, die mit ihren gepanzerten SUV's von der Stadion-Garage direkt in ihren ruhigen Vorort kutschiert werden. So viel zu seinen Argumenten für den Abbruch.

Federer der Tanzbär der Sponsoren und Konzerne. Die sagen wann getanzt wird und wann nicht! Paar Elefantentränen verdrücken für Kamera und weitergehts mit dem Privatjet. ok cool
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TanookiStormtrooper
18.12.2019 14:08registriert August 2015
Die Leute, die sich ein Ticket hätten leisten können, wären wohl tatsächlich die gewesen, die sich vom demonstrierenden Pöbel hätten fürchten müssen, von daher war die Absage korrekt. Ob man deshalb gleich weinen muss ist eine andere Frage. Sein Publikum hätte sich sicherlich auf die Show gefreut, aber das sind definitiv nicht die Leute, um die man sich sorgen machen muss. Wenn deren Problem das Grösste ist, dass sie nicht ein paar Typen beim rumschlagen von Filzbällen zusehen dürfen, dann sind sie sehr glücklich.
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Zug entgleitet im Schlussdrittel ein sicherer Sieg. Dan Tangnes steht vor seiner grössten Herausforderung. Die drei Gegentreffer im Schlussdrittel sind nicht das Problem. Aber die Art und Weise, wie die Zuger den sicheren Sieg aus den Händen gaben, der gegnerische Coach und Leonardo Genonis Form.

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