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Roger Federer: «Ich werde der Niederlage nicht lange nachtrauern, in 25 Minuten habe ich sie vergessen»

Novak Djokovic posiert wie schon letztes Jahr mit dem Siegerpokal von Indian Wells. 
Novak Djokovic posiert wie schon letztes Jahr mit dem Siegerpokal von Indian Wells. Bild: PAUL BUCK/EPA/KEYSTONE

Roger Federer: «Ich werde der Niederlage nicht lange nachtrauern, in 25 Minuten habe ich sie vergessen»

Roger Federer verliert im Final des Masters-1000-Turniers in Indian Wells gegen Novak Djokovic nach einem schlechten Start und Ende 3:6, 7:6 (7:5), 2:6. Aus der Bahn werfen, lässt sich der Baselbieter deswegen aber nicht. 
23.03.2015, 06:3423.03.2015, 09:36
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Federer verlor nach zwei Siegen erstmals seit dem Wimbledonfinal im Juli des letzten Jahres wieder gegen Djokovic. Der Serbe war von Anfang an der dominante Spieler auf dem Platz. Beinahe hätte der Schweizer die Partie nach einem zunächst deutlichen 3:6, 2:4-Rückstand aber noch drehen können. Wie im Vorjahr, als Djokovic einen Klassiker im Tiebreak des dritten Satzes gewonnen hatte, verlor er am Ende aber dennoch.

In den letzten beiden Duellen in Schanghai und Dubai war es der Weltnummer 1 nie gelungen, dem Schweizer den Aufschlag abzunehmen. Diesmal dauerte es nur bis zum sechsten Game, ehe Federer mit einem Break im Hintertreffen lag. Der Serbe spielte einen ersten Satz nahe an der Perfektion. Er brachte 71 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld und gewann damit immer den Punkt. So gab es für den 33-jährigen Basler keine Chance, ins Spiel zurückzukommen.

Djokovic servierte im Final bärenstark.
Djokovic servierte im Final bärenstark.Bild: Getty Images North America

Spektakuläre Wende im zweiten Satz

Erst ab dem zweiten Satz näherte auch er sich sachte einem Break. Beim Stand von 0:1 zog Djokovic aber mit einem Servicewinner den Kopf aus der Schlinge – und schlug gleich im nächsten Game selber zu. Bei Federer, der wie sein Gegner ohne Satzverlust in den Final eingezogen war, funktionierten mit Aufschlag und Vorhand für einmal zwei seiner grössten Stärken nicht wie gewünscht. Auf der relativ langsamen Unterlage in Indian Wells – noch dazu bei bedecktem Himmel und «nur» etwa 22 Grad – gelang es ihm nicht, Djokovic so unter Druck zu setzen wie in den letzten Partien. Vor allem bei eigenem Aufschlag kam er nicht zu genügend Gratispunkten.

Gwen Stefani schrie Federer begeistert nach vorne. 
Gwen Stefani schrie Federer begeistert nach vorne. Bild: Mark J. Terrill/AP/KEYSTONE

Doch Federer machte aus der zunächst klaren Sache doch noch einen packenden Krimi. Djokovic wehrte bei 3:1 zwei weitere Breakchancen Federers ab, verpasste es aber seinerseits, entscheidend 5:2 davonzuziehen. Dies rächte sich. Der Basler packte seine fünfte Gelegenheit und glich zum 4:4 aus. Im folgenden Tiebreak profitierte er von drei Doppelfehlern des Serben und glich in den Sätzen aus.

Die komplette Wende gelang ihm aber nicht mehr ganz. Auch im dritten Satz musste er sogleich einem Breakrückstand nachrennen, glich aber nochmals vom 0:2 zum 2:2 aus, worauf «Nole» seinen Schläger zertrümmerte. Den entscheidenden Aufschlagverlust musste er dann auf äusserst ärgerliche Weise hinnehmen. Nach einer 40:15-Führung unterlief Federer bei Vorteil Djokovic einer seiner drei Doppelfehler in diesem Final zum 2:4. Wenig später verwertete der Serbe seinen zweiten Matchball nach 2:17 Stunden zum Sieg.

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Fokus auf die Sandsaison

Federer zeigte sich enttäuscht über das entscheidende Break im dritten Satz und das schnelle Ende. «Nach meinem Re-Break zum 1:2 hatte ich eigentlich das Gefühl, dass das Spiel kehrt und Novak zu packen gewesen wäre.» Insgesamt sei der Sieg von Djokovic aber verdient: «Ich hatte einige Aufs und Abs, er war der konstantere Spieler.» Er sei aber alles in allem zufrieden. «Ich habe alles gegeben, habe ich mich ins Spiel zurückgekämpft. Das Spiel hat Spass gemacht, es hatte von allem etwas drin.» Die Enttäuschung halte sich in Grenzen. «Ich werde der Niederlage nicht lange nachtrauern, in 25 Minuten habe ich sie vergessen.»

Federer kann sich mit der Finalniederlage abfinden. 
Federer kann sich mit der Finalniederlage abfinden. Bild: JOHN G. MABANGLO/EPA/KEYSTONE

Djokovic verteidigte damit als erster Spieler seit Federer von 2004 bis 2006 seinen Titel in Indian Wells und schloss mit seinem vierten Sieg zu Rekordhalter Federer auf. Es war nach dem Australian Open (gegen Andreas Seppi) und zwei Turniersiegen (in Brisbane und Dubai) erst die zweite Niederlage des Schweizers in diesem Jahr. Er macht nun eine Pause, lässt das Masters-1000-Turnier in Miami aus und bereitet sich auf die Sandsaison vor. (si)

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