Das letzte Game widerspiegelte den Matchverlauf. Stan Wawrinka schlug zwei unerreichbare Winner, konnte aber zwei gegnerische Aufschläge nicht retournieren und kassierte ein Ass. Beim Matchball segelte dann sein Return auf einen zweiten Aufschlag Andersons über die Linie.
Den 30. Matcherfolg des Jahres verpasste Wawrinka denkbar knapp. Mit einem Break zum 2:1 ideal gestartet, gab er den Vorsprung postwendend wieder preis, mit einem Doppelfehler beim Breakball. «Da hatte ich wirklich ein schlechtes Servicegame, und so kam er schnell zurück», sagte Wawrinka. «Er hat dann sehr gut aufgeschlagen und es war schwer beim Return. Er hat einfach seine Chancen besser genützt als ich.»
So auch im Tiebreak, wo die Weltnummer 21 ihren zweiten Satzball nutzen konnte. Wawrinka selber hatte auch zwei Satzbälle gehabt, welche sein südafrikanischer Widersacher mit einer Vorhand auf die Linie und einem Service-Winner annullierte. Der 29-jährige Waadtländer war nach Spielschluss enttäuscht, vor allem «wie ich in ein paar Punkten gespielt habe. Da war ich einfach zu zögerlich, aber das ist oft ein Teil meines Spieles nach einer Pause.»
Anderson, für einen Spieler von 203 Zentimetern Körperlänge erstaunlich gut auf den Beinen, hatte vor allem beim Aufschlag ein Plus. Wawrinka seinerseits brachte nur gerade 41 Prozent der ersten Bälle ins Ziel und konnte den Hünen so nur zu selten unter Druck setzen.
Die erste Woche auf Hartplatz endete für Wawrinka damit resultatmässig enttäuschend. Die Tatsache, dass er im Einzel und Doppel (mit Novak Djokovic) aber insgesamt vier Partien bestritten und daneben mit Magnus Norman gut trainiert hat, lässt ihn aber für die kommenden Wochen hoffen: «Ich bin fit, bewege mich gut und spiele im Training auch gut. Jetzt muss ich einfach hart weiterarbeiten und so viele Matches wie möglich spielen.»
Damit verblieb Roger Federer als einziger Schweizer im Tableau. Der Baselbieter bestritt seinen Achtelfinal gegen Marin Cilic in der Nacht auf Freitag. (si)