Über die Hälfte der Saison ist um: ZSC, Bern und Zug voll in den Strichkampf verwickelt
Die drei Besten
Der HC Davos ist weiterhin unangefochtener Leader der National League und hat trotz der aktuell eher schwachen Phase einen Vorsprung von zwölf Punkten auf die beiden Verfolger Lausanne und Fribourg-Gotteron. Ausgerechnet bei Fribourg kassierte Davos am Sonntag eine 0:4-Pleite.
Der Rekordmeister kann eigentlich schon ziemlich sicher mit den Playoffs planen und auch für die beiden Westschweizer Mannschaften sieht es komfortabel aus. Die ZSC Lions auf Platz sieben liegen zehn Punkte zurück.
Kampf um die direkte Playoffqualifikation
Um die restlichen drei direkten Playofftickets streiten sich aktuell fünf Teams. Momentan schauen die ZSC Lions und der EV Zug in die Röhre. Doch im letzten Spiel vor der Nati-Pause setzten sich die Lions knapp gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers durch, welche aktuell auf dem wichtigen sechsten Platz stehen. Zwar zeigt sich der amtierende Meister noch immer nicht so stark wie man es sich gewohnt ist, aber dennoch hat man das Gefühl, die Zürcher werden stetig besser.
Rapperswil-Jona startete stark in die Saison, ist mittlerweile aber nicht mehr so gut drauf und muss schnell wieder auf die Erfolgsspur finden, wenn es mit der direkten Playoff-Qualifikation klappen soll. Das einst schön aufgebaute Polster schmilzt immer mehr dahin.
Anders sieht es bei Lugano aus. Während Rapperswil-Jona in den letzten zehn Partien am zweitwenigsten Punkte gesammelt hat, zeigt Lugano nach einem schwachen Saisonstart, wozu die Tessiner wirklich fähig sind und sicherte sich 22 Punkte aus den letzten zehn Spielen – und sind damit das formstärkste Team der Liga. Der Vorsprung auf den Strich beträgt vier Punkte, genau wie bei Genf-Servette.
Auch die Grenats starteten durchzogen in die neue Spielzeit und kassierten unter anderem gegen Lausanne eine 0:11-Niederlage. Nach der Entlassung von Trainer Yorick Treille fanden die Westschweizer mit Sam Hallam an der Bande zurück in die Erfolgsspur. Allerdings hat Servette wie der SCRJ mehr Spiele als die direkte Konkurrenz absolviert.
Ein Auf und Ab ist die bisherige Saison beim EV Zug. Zuletzt zeigte die Formkurve eher wieder nach unten und aus den sechs letzten Meisterschaftspartien resultierten bloss zwei Siege. Der Rückstand auf die Lakers beträgt fünf Zähler, aber die Innerschweizer haben noch drei Spiele mehr zu bestreiten, stehen mit der Champions Hockey League aber auch noch in einem weiteren Wettbewerb im Einsatz.
Pre-Playoffs und Playouts
In der unteren Tabellenhälfte sind fünf Teams gleich in zwei Strichkämpfe involviert. Zum einen geht es um die beiden Plätze für die Pre-Playoffs und zum anderen darum, welche Mannschaft gegen (höchstwahrscheinlich) Ajoie die Playouts bestreiten muss. Knapper als aktuell kann es fast nicht sein. Die SCL Tigers auf Platz neun und den EHC Kloten auf Position 13 trennen nur fünf Zähler.
Kloten hat aber ein Spiel weniger absolviert als die direkte Konkurrenz und nach vier Niederlagen in Serie gelang ihnen am Sonntag gegen Ambri der erhoffte Befreiungsschlag. Dadurch fanden die Flughafenstädter wieder den Anschluss an die Konkurrenz.
Von den involvierten Teams zeichnet sich kein definitiver Favorit auf die zwei Plätze ab. Die Form spricht mit Blick auf die letzten zehn Partien aktuell knapp für Ambri und Bern. Kaum einzuschätzen ist der EHC Biel. Die Seeländer stellen mit 90 erzielten Toren die fünftbeste Offensive der Liga, aber auch die drittschlechteste Verteidigung. Genau hundertmal schlug es im Netz der Bieler ein. Bekanntlich gibt es durch Spektakel noch keine Punkte.
Am meisten Druck hat bestimmt der SC Bern, ein Verpassen der Pre-Playoffs wäre ein sportliches Desaster für den 16-fachen Schweizer Meister. Zuletzt war dies 2021/22 der Fall, als schlussendlich Platz Elf resultierte. Bei den vier weiteren Teams wäre es bestimmt auch eine Enttäuschung, aber aufgrund der eigenen Ansprüche keine Blamage.
Ajoie
Wie immer in den letzten Jahren ist Ajoie das abgeschlagene Schlusslicht der Liga und liegt zehn Punkte hinter Kloten. Im Jura wird man wohl schon mit dem Playout-Final planen und möchte dann den Ligaerhalt möglichst schnell sichern.
