Roger Federer tritt zurück und bestreitet nächste Woche vom 23. bis 25. September die letzten Tennis-Ernstkämpfe seiner Karriere. Der Laver Cup in London ist Federers letztes Hurra. Das Interesse am drei Tage dauernden Event ist natürlich riesig. Was du dazu wissen musst.
Der Laver Cup ist ein von Roger Federer und seiner Marketing-Agentur «Team8» ins Leben gerufenes Show-Turnier. Ähnlich wie beim Ryder Cup im Golf treten dabei die besten Tennisspieler Europas über drei Tage gegen die besten Spieler aus dem Rest der Welt an.
Jeden Tag gibt es drei Einzel und ein Doppel. Am Freitag bringt ein Sieg einen Punkt, am Samstag zwei Punkte und am Sonntag drei Punkte. So sind insgesamt 24 Punkte zu holen. Das Team, das zuerst 13 Punkte erreicht, gewinnt den Laver Cup. In den vier bisherigen Austragungen hat sich stets Team Europe durchgesetzt.
Einen würdigeren Abschied hätte sich Roger Federer eigentlich kaum aussuchen können. Das Team Europe vereinigt die Big 4 der letzten zwei Dekaden. Federer tut sich mit Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray zusammen. Casper Ruud und Stefanos Tsitsipas ergänzen die Europäer.
Im Team World sind die Namen deutlich weniger glamourös. Angeführt wird es von Frances Tiafoe, der am US Open im Halbfinal stand. Gemeinsam mit Felix Auger-Aliassime, Taylor Fritz, Diego Schwartzman, Alex de Minaur und Jack Sock wird er versuchen, Federer die Abschiedsparty zu vermiesen.
Auf offiziellem Weg sind die Tickets für den Event ausverkauft. Einzig für die Trainingseinheiten am Donnerstag gibt es noch Billete zu kaufen. Auf inoffiziellem Weg (sprich über Drittanbieter wie Viagogo) sind noch Tickets erhältlich – auf eigenes Risiko und für extrem viel Geld. Am Freitagmorgen um 9 Uhr kostete das günstigste erhältliche Ticket auf Viagogo für die Abendsession 1987 Franken. Der Originalpreis für Tickets in der günstigsten Kategorie betrug 44 Franken, die teuersten VIP-Tickets kosteten etwas mehr als 500 Franken.
Wer das nötige Kleingeld hat, kann sich aber auch etwas gönnen. Auf Viagogo gab es auch noch einen Dreitagespass für alle Spiele inklusive Zugang zum VIP-Bereich. Kostenpunkt: läppische 642'076 Franken.
Für alle, die nicht gerade Millionär oder Millionärin sind, bleibt wohl der TV, um Federers Abschied von der ganz grossen Tennisbühne mitzuverfolgen. Eurosport hat in ganz Europa (ausser Frankreich) die Übertragungsrechte für den Laver Cup. Im Schweizer Fernsehen ist der Federer-Abschied nur am Freitag (ab 14 Uhr, alle Spiele des Tages live, SRF Zwei) zu sehen. Am Wochenende gibt es auf SRF lediglich Teilaufzeichnungen und Zusammenfassungen. (abu)