Sie ist in Barcelona auf Sandplätzen aufgewachsen und hat 2019 auf dieser Unterlage ihre bislang einzigen WTA-Titel gewonnen, doch in Paris war Jil Teichmann bisher kein Erfolg beschieden. Von 2017 bis 2019 war sie hier drei Mal in der Qualifikation gescheitert, 2020 hatte sie in der Startrunde verloren, im Vorjahr musste sie wegen einer Fussverletzung verzichten.
Nun feierte die 24-Jährige beim 6:2, 6:1 gegen die Amerikanerin Bernarda Pera (WTA 116) ihren Premieren-Sieg in Paris. Fast noch wichtiger für Teichmann, die als Nummer 23 erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier gesetzt ist: Sie hat keine Beschwerden mehr. Zuletzt hatte sie im Rom-Halbfinal wegen einer Adduktorenverletzung aufgeben müssen. In der zweiten Runde trifft Teichmann auf die Serbin Olga Danilovic (WTA 172).
Eine dezidierte Meinung hat Jil Teichmann zu Wimbledon. Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat das Turnier russische und belarussische Spielerinnen und Spieler von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Profi-Organisationen der Männer (ATP) und Frauen (WTA) kündigten daraufhin an, dass in Wimbledon keine Weltranglistenpunkte verteilt werden.
Teichmann sagt: «Es ist schade, dass ein Grand-Slam-Turnier in ein Exhibition-Turnier umgewandelt worden ist. Für mich ist das schade. Zunächst ging es um den Ausschluss weniger, nun verpassen alle etwas.»
Teichmann hat in Wimbledon bisher keine Partie gewonnen und fehlte im Vorjahr wegen einer Verletzung am Fuss. Entsprechend hat sie keine Punkte zu verteidigen, wird aber auch der Chance beraubt, sich in der Weltrangliste weiter zu verbessern. Sie sagt: «Für mich ist es kein Drama. Ich nutze es nun als Vorbereitung auf das nächste Jahr.»
Zudem deutete die 24-jährige Linkshänderin an, dass auch noch nicht klar sei, ob und wie viel Preisgeld in Wimbledon ausgeschüttet werde. Dafür, dass es hier Anpassungen geben könnte, gibt es indessen keinerlei Anzeichen.