Einen Sieg im Heimspiel hatte Ludovic Magnin gefordert. Denn der Trainer des FC Basel wusste genau, wie schwierig es werden würde, ohne Polster nach Kopenhagen zu reisen. Eine Befürchtung, die nun eingetroffen ist: Basel braucht auswärts einen Sieg, um sich den grossen Traum der Königsklasse erfüllen zu können.
Dabei hatte es zunächst vielversprechend ausgesehen. Getreu der Devise der Fan-Choreografie («Gömmer uffs Ganze!») traten die Basler ab Anpfiff mutig und offensiv auf, kamen bereits nach gut drei Minuten zum ersten gefährlichen Torabschluss, drückten dem Spiel dem Stempel auf.
Dann ein Eckball, ein langer Ball in Richtung Albian Ajeti, ein Halten – und ein Pfiff. Wie gewohnt war es Xherdan Shaqiri, der den Ball auf dem Penaltypunkt platzierte. Und wie gewohnt liess sich der Basler kurz darauf von den Mitspielern feiern. Es lief alles nach Plan. Gut 30 Minuten lang zeigte der FCB das Europacup-Gesicht, das an die Zeiten erinnerte, in denen so manches internationales Topteam im St. Jakob-Park überrascht wurde.
Doch der aktuellen Mannschaft fehlt es noch an der Abgeklärtheit, die es auf internationalem Parkett braucht. Das zeigte sich gegen Ende der ersten Halbzeit, als Jonas Adjetey den Ball im Aufbau verlor und die Kopenhagener zunächst zu einem Freistoss, dann zu einem Eckball kamen. Nach kurzer Ausführung folgte erneut ein langer Ball auf den zweiten Pfosten. Marwin Hitz unterschätzte die Flanke und Gabriel Pereira traf per Kopf zum Ausgleich.
Immerhin: Der Tiefschlag in der dritten Minute der Nachspielzeit hatte das Heimteam nicht nachhaltig verunsichert. Die Basler kamen auch in der zweiten Halbzeit zu ihren Chancen, waren offensiv präsenter als die Gäste. Allerdings wirkte das Team bis zum Schluss defensiv nicht sattelfest.
In der 82. Minute hielt Adjetey seinen Gegenspieler zurück und sah zum zweiten Mal Gelb. Ab da musste der FCB die Offensivbemühungen einstellen und das Unentschieden über die Zeit retten. Kurzzeitig schien der Worst Case einzutreffen, als Andreas Cornelius in der 87. Minute zum vermeintlichen 2:1 für Kopenhagen traf. Doch der Video-Schiedsrichter rettete Basel, indem er ein Offside erkannt hatte.
Weil das Meisterschaftsduell mit YB vorgezogen worden ist, haben die Basler nun eine Woche Zeit, um sich auf das Rückspiel vorzubereiten. Die Kopenhagener hingegen bestreiten am Samstag noch ein Liga-Heimspiel gegen Odense. Am nächsten Mittwoch geht es im berühmten Parken-Stadion dann darum, für wen in dieser Saison die Champions-League-Sterne leuchten werden.
Basel - Kopenhagen 1:1 (1:1)
St. Jakob-Park, Basel. 25'847 Zuschauende. SR Taylor (ENG).
Tore: 14. Shaqiri (Penalty) 1:0. 45. Pereira 1:1.
Basel: Hitz; Tsunemoto, Barisic, Adjetey, Schmid; Metinho, Leroy (84. Vouilloz); Soticek (77. Koindredi), Shaqiri, Otele; Ajeti (68. Broschinski).
Kopenhagen: Kotarski; Huescas, Pereira, Hatzidiakos, Lopez; Larsson (70. Mattsson), Lerager, Clem (83. Claesson), Robert (64. Moukoko); Elyounoussi; Cornelius.
Bemerkungen: 82. Gelb-Rote Karte Adjetey.
Verwarnungen: 12. Huescas, 28. Tsunemoto, 43. Adjetey, 45. Leroy, 53. Lerager, 62. Larsson, 90. Barisic. (nih/sda)