An Haaren reissen kleine Kinder – und offenbar argentinische Goalies. Das lehrt uns jedenfalls Franco Costanzo nach dem 1:1 im Klassiker zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich. Der Keeper ist ausser sich vor Wut, schnappt sich Verteidiger Beg Ferati, der in seinen Augen mitschuldig am Gegentreffer ist, will ihn zusammenstauchen.
Als sich Ferati wenig einsichtig zeigt, brennen bei Costanzo die Sicherungen durch: Er packt seinen Teamkollegen an den Haaren. Wer nicht hören will, muss fühlen.
«Ich schäme mich», sagt Costanzo schon Minuten nach dem Vorfall. Es sei das erste Mal in seiner Karriere, dass er so ausgerastet sei. Die Entschuldigung ändert aber nichts daran, dass ihn der FC Basel mit einer hohen Busse bestraft und er von der Liga für drei Spiele gesperrt wird.
Nach je drei Meistertiteln und Cupsiegen muss Franco Costanzo 2011 den FC Basel verlassen, weil er dem aufstrebenden Yann Sommer Platz machen muss. Nach einem missglückten Gastspiel bei Olympiakos Piräus kündigt er zunächst seinen Rücktritt an, doch er kommt darauf zurück und spielt noch bis 2017 bei Universidad Catolica, ehe er wirklich aufhört.
Sein Opfer von einst hat die Profikarriere ebenfalls beendet. Beg Ferati sucht 2011 sein Glück in der Bundesliga, findet es beim SC Freiburg jedoch nicht. Ferati kehrt 2013 in die Schweiz zurück, lanciert die Karriere in der Challenge League bei Winterthur neu und geht zu Sion. Richtig in Fahrt kommt die Laufbahn auch wegen einer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber nicht mehr, Ausleihen an Biel und Chiasso sind der Beleg dafür. Im Sommer 2018 zieht Ferati einen Schlussstrich – als immerhin dreifacher Meister.