Die FIFA befasste sich ab 1969 mit der Einführung des Penaltyschiessens. Der Fussballverband Israels brachte den Stein ins Rollen, nachdem die Israelis an den Olympischen Sommerspielen 1968 im Viertelfinal wegen des Münzwurfs ausgeschieden waren. Die Idee der heutigen Form des Penaltyschiessens soll der deutsche Schiedsrichter Karl Wald gehabt haben.
Dieter Burdenski, damals 20 Jahre jung und später in Deutschland Nationaltorhüter, parierte für Schalke auf schneebedecktem, gefrorenem Boden zwei Elfmeter und wurde so der erste Penalty-Held in Deutschland. Vorher entschied ein Münzwurf oder ein Wiederholungsspiel über den Sieger.
Varianten des Penaltyschiessens gab es schon früher, insbesondere auch in der Schweiz. Im sogenannten Jugend-Cup wurde das Penaltyschiessen schon in den 60er-Jahren praktiziert, wobei nach fünf Schützen im Fall eines Unentschiedens gleich fünf neue Schützen antreten mussten.
Auch beim Uhrencup gab es schon vor der offiziellen Annahme durch die FIFA im Juni 1970 das Elfmeterschiessen. Am Uhrencup verlangten die Regeln aber, dass ein Schütze gleich alle fünf Penaltys ausführte.
Das erste grosse Turnier, das durch ein Penaltyschiessen entschieden wurde, war die EM 1976 im damaligen Jugoslawien. Die Tschechoslowakei gewann es im Final gegen den amtierenden Weltmeister Deutschland. Uli Hoeness schoss für Deutschland weit übers Tor, derweil Antonin Panenka seinen Elfmeter gegen Sepp Maier mit einem Lupfer in die Tormitte verwandelte.
Das längste Penaltyschiessen im Profifussball gab es am 23. Januar 2005 in Namibia im Cup: KK-Palace gewann gegen Civics FC mit 17:16 (48 Elfmeter). Und das vielleicht traurigste aus Schweizer Sicht fand eineinhalb Jahre später statt: Beim Ausscheiden im WM-Achtelfinal 2006 gegen die Ukraine versagten allen drei Schweizer Spielern die Nerven. (ram/sda)