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Doyle Brunson, der «Godfather of Poker», ist mit 89 Jahren gestorben

FILE - Doyle Brunson is pictured prior to play at the final table of the World Series of Poker on Nov. 8, 2011, in Las Vegas. Brunson, one of the most influential poker players of all time and a two-t ...
Doyle Brunson 2011 am Finaltisch der World Series of Poker.Bild: keystone

Die Poker-Szene trauert um Doyle Brunson, den «Godfather of Poker»

Der Mann mit dem Cowboyhut ist tot. Im Alter von 89 Jahren ist mit Doyle Brunson einer der erfolgreichsten Pokerspieler der Geschichte gestorben. Ehemalige Gegner loben ihn als die grösste aller Legenden dieses Kartenspiels.
15.05.2023, 13:5815.05.2023, 14:51
Ralf Meile
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Am Sonntag ist einer der Grössten in der Geschichte des Pokers gestorben. «Schweren Herzens geben wir das Ableben unseres Vaters Doyle Brunson bekannt», liess seine Familie verlauten. Er wurde 89 Jahre alt.

Brunson war für viele Generationen von Spielern ein Idol und prägte Poker wie wohl kein anderer. Mehr als sechzig Jahre lang setzte sich «Texas Dolly» als Profi an den Tisch. «Mit ihm hat Poker die grösste aller Legenden verloren», schrieb Phil Hellmuth, der einzige Spieler, der auf der World Series of Poker (WSOP) noch mehr Bracelets (16) gewann als Brunson (10). Den Verstorbenen bezeichnete er als «den beliebtesten Pokerspieler der Geschichte».

Sein Vermächtnis lebt weiter

In den 1970er-Jahren begann Doyle Brunsons Aufstieg. 1976 gewann der gläubige Texaner den Main Event der WSOP in Las Vegas und wurde damit Weltmeister, ein Jahr später doppelte er nach. Beide Titel gewann er am Finaltisch mit 10-2 in der Hand, die mit den Karten auf dem Tisch zu einem Full House wurden. Die eigentlich wenig erfolgversprechende Kombination 10-2 ist seither in der Szene als «The Doyle» bekannt.

Legendäre Momente von Doyle Brunson am Pokertisch.Video: YouTube/PokerStars

Den vielleicht grössten Einfluss auf seinen Sport unternahm Brunson, der eine verheissungsvolle Basketball-Karriere wegen einer schweren Knieverletzung abbrechen musste, jedoch an einem anderen Tisch, dem Schreibtisch. Sein Buch «Super System – wie ich mit Poker zum Millionär wurde», in dem er Strategien verrät und Tipps gibt, wurde zum Bestseller. Mit der «Poker-Bibel» habe er dafür gesorgt, dass seine Gegner bald besser wurden als er, betonte er öfters mit einem Augenzwinkern. Bis heute zählt das 1978 erstmals erschienene Werk zur Standard-Bibliothek ambitionierter Spieler.

Trockener Humor, markante Stimme

«Doyle war seiner Zeit stets voraus, wenn es um erfolgreiche Strategien ging», lobte ihn das Fachportal «Pokernews». Deshalb sei er einer von ganz wenigen Spielern, die es schafften, während Jahrzehnten auf derart hohem Niveau zu spielen. Wie lange er an der Spitze war, lässt sich am Aufnahmejahr in die Hall of Fame erkennen: 1988.

Als Poker vor rund 15 Jahren einen grossen Boom erlebte, der auch die Schweiz erfasste, war Brunson mit seinem Cowboyhut und der markanten Stimme wie der eines Countrysängers die vielleicht bekannteste Figur der gesamten Szene. Mit trockenem Humor eroberte er die Herzen vieler Fans.

2021 bestritt er zum letzten Mal das Main-Event-Turnier der WSOP, letztmals in der Öffentlichkeit spielte er im vergangenen Dezember an einem Event in Las Vegas. «Es wird nie wieder einen wie Doyle Brunson geben», fasste sein langjähriger Kontrahent Daniel Negreanu zusammen.

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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watsonDude
15.05.2023 14:12registriert Mai 2023
Absolute Legende! Ruhe im Bluff Bruder!
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