Erstmals fand am gestrigen Sonntag ein NFL-Spiel in Frankfurt statt. Im ausverkauften Waldstadion, das aufgrund der vielen Ticket-Anfragen mehrmals hätte gefüllt werden können, trafen mit Kansas City und Miami zwei der besten Teams dieser Saison aufeinander. Davon war zunächst aber nichts zu sehen. Die Kansas City Chiefs dominierten die Dolphins in der ersten Halbzeit nach Belieben. Kurz vor der Pause erhöhte die Defense mit einem verrückten Touchdown zum 21:0.
WHAT JUST HAPPENED?!!?! pic.twitter.com/DnfmGOunnL
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Nach der Pause wurde den gut 50'000 Zuschauerinnen und Zuschauern doch noch eine spannende Partie geliefert. Nun skorten nicht mehr die Chiefs, sondern die Miami Dolphins, die dank zweier Touchdowns auf 14:21 verkürzten. Am Ende blieb es aufgrund der starken Defense von Kansas City aber dabei und so holte sich das Team um Quarterback Patrick Mahomes, der zwei Touchdown-Pässe warf, den siebten Sieg im neunten Saisonspiel.
This jersey swap 🔥@PatrickMahomes | @AntoGriezmann pic.twitter.com/IysqfbNBhS
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Nachdem er in der ersten Halbzeit einen Extrapunkt sowie ein Field Goal souverän verwandelt hatte, verletzte sich Ka'imi Fairbairn und konnte nach der Pause nicht mehr eingesetzt werden. Damit waren die Houston Texans ohne Kicker – und mussten nach ihren vier Touchdowns in der zweiten Halbzeit jeweils eine Two-Point-Conversion versuchen, die nur einmal gelang.
Im vierten Viertel schlug dann aber die Stunde von Dare Ogunbowale. Der nominelle Runningback sprang als Kicker ein und verwandelte ein Field Goal aus 29 Yards zur Führung seiner Texans.
Texans running back Dare Ogunbowale KICKS THE GO-AHEAD FIELD GOAL!
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Dass die Texans am Ende aber wirklich gewannen, lag vor allem an ihrem herausragenden Quarterback C. J. Stroud. Der zweite Pick im diesjährigen Draft blieb zum Ende des Spiels eiskalt und führte sein Team innert 40 Sekunden über das Feld und schloss den Drive sechs Sekunden vor Schluss mit seinem fünften Touchdown-Pass des Spiels auf Tank Dell ab. So gewann Houston 39:37, nachdem die Tampa Bay Buccaneers 46 Sekunden vor Ende der Partie in Führung gegangen waren. Stroud, der in dieser Saison bereits mehrfach brillierte, brach mit 470 Pass-Yards zudem den Rekord für einen Rookie.
Dem einzigen Spieler, der im Draft noch vor Stroud ausgewählt wurde, läuft es hingegen alles andere als gut. Bryce Young warf bei der 13:27-Niederlage seiner Carolina Panthers gegen die Indianapolis Colts nämlich gleich drei Interceptions. Zwei davon schnappte sich Kenny Moore II und trug den Ball dann gleich zweimal in die Endzone. Damit erzielte der Cornerback der Colts mehr Touchdowns als Carolina als Team.
Kenny Moore II jumps the route and makes a house call @KennyKennyMoe3
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Für die Panthers war es bereits die siebte Niederlage im achten Saisonspiel, während Indianapolis ohne den an Position 4 gedrafteten Hoffnungsträger Anthony Richardson nun bei vier Siegen und fünf Niederlagen steht.
TDs scored today:
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Kenny Moore II - 2
Panthers - 1
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Seine Spitznamen kommen nicht von ungefähr: Joe Burrow beweist gegen die Buffalo Bills einmal mehr, dass er in den grossen Spielen stets eine Schippe drauflegen kann. Aus diesem Grund wird er «Joe Cool» oder «Joe Brrr» genannt. Gegen die Bills warf er zwei Touchdown-Pässe und bewies auch sonst Ruhe und Präzision. 31 seiner 44 Pässe fanden einen seiner Mitspieler, insgesamt kam Burrow auf 348 Pass-Yards, wobei er ohne Interception blieb.
Dank der starken Leistung ihres Quarterbacks, der für einmal vor allem auf Tee Higgins und nicht auf Ja'Marr Chase setzte, gewannen die Bengals 24:18. Higgins war für 110 Yards Raumgewinn verantwortlich. Nach dem 31:17-Erfolg in San Francisco setzt Cincinnati gegen einen AFC-Rivalen ein weiteres Ausrufezeichen.
Ein weiteres Team der American Football Conference, das so richtig in Fahrt gekommen ist, sind die Baltimore Ravens. Der 37:3-Erfolg gegen Seattle war nun der vierte Sieg in Serie und der siebte im neunten Saisonspiel. Weil die Defense eine hervorragende Partie machte und Seattle-Quarterback Geno Smith einen schlechten Tag einzog, musste Lamar Jackson nicht ans Limit gehen. Viel mehr als der Ravens-Quarterback glänzten die Runningbacks Gus Edwards, der zwei Touchdowns erzielte, und vor allem Keaton Mitchell.
Undrafted rookie RB Keaton Mitchell goes 40 yards for the TD!
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Der 21-jährige Rookie erhielt den Ball neunmal und erzielte damit 138 Yards Raumgewinn sowie einen Touchdown. Ausserdem durfte sich Odell Beckham Jr. an seinem 31. Geburtstag über seinen ersten Touchdown seit dem Super Bowl im Februar 2022 freuen. Damals spielte der Wide Receiver noch für die Los Angeles Rams.
.@OBJ scores his first TD with the @Ravens on his birthday!
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Die Defensive der Cleveland Browns bewies beim 27:0-Erfolg gegen die Arizona Cardinals erneut Dominanz. Rookie-Quarterback Clayton Tune konnte einem zeitweise echt leidtun, so stark spielte Clevelands Verteidigung. Der 24-Jährige warf zwei Interceptions und bekam von seinen Mitspielern kaum Unterstützung. Auf der Gegenseite konnte Deshaun Watson vor allem dank seines starken Passempfängers Amari Cooper eine gute Leistung abliefern. Cooper erzielte 139 Yards Raumgewinn und einen Touchdown auf eher kuriose Art und Weise.
Off the defenders helmet and right to Amari Cooper for the TD 😱
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Da wird er am Dienstag per Trade von Arizona nach Minnesota geschickt und muss wenige Tage später bereits Heldentaten vollbringen. Dabei war Joshua Dobbs für das Spiel in Atlanta eigentlich als Backup-Quarterback eingeplant. Doch im zweiten Drive verletzte sich Jaren Hall, sodass Dobbs bereits im zweiten Viertel erstmals in einem Vikings-Trikot auf dem Feld stand. Der Start verlief mit einem Safety und einem Fumble wenig erfolgversprechend, doch raufte sich Dobbs in der Folge zusammen.
Noch vor der Pause warf er einen Touchdown-Pass, um die Partie gegen die Atlanta Falcons auf 10:11 zu verkürzen. In der zweiten Halbzeit brachte Minnesota dann weitere Punkte aufs Scoreboard, lag nach einem Touchdown der Falcons gut zwei Minuten vor Ende der Partie aber 24:28 in Rückstand. Die Vikings brauchten einen Touchdown.
Und dann? Lieferte Dobbs sein Meisterstück. Obwohl er erst so kurz in der Offensive von Trainer Kevin O'Connell fungierte, führte er das Team übers Feld und hielt es mit einem starken 22-Yard-Lauf bei einem vierten Down gar im Alleingang im Spiel, bevor er mit einem Touchdown-Pass zu Brandon Powell für die 31:28-Führung sorgte. Darauf wussten die Falcons keine Antwort mehr.
Im Spitzenduell der NFC East setzte sich Philadelphia 28:23 durch, musste aber bis zum Schluss um seinen achten Sieg im neunten Saisonspiel bangen. Denn die Dallas-Offense bekam den Ball 46 Sekunden vor Schluss nochmal und hatte damit die Möglichkeit, die Partie noch zu drehen. Tatsächlich waren sie auf einem guten Weg und standen kurz vor der Endzone. Zwei Strafen und ein Sack sorgten aber dafür, dass die Cowboys plötzlich 27 Yards entfernt von der Endzone standen.
GAME OF INCHES!!! #FlyEaglesFLY pic.twitter.com/3W5B2Ni0PI
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Beim letzten Spielzug der Partie warf Dallas-Quarterback Dak Prescott dann einen Pass zu CeeDee Lamb, der aber noch vor der Endzone gestoppt wurde. Damit bleiben die Philadelphia Eagles das erfolgreichste Team der NFL, während Dallas bei fünf Siegen und drei Niederlagen steht.
Mit der Entlassung von Trainer Josh McDaniels schien den Spielern der Las Vegas Raiders eine schwere Last abzufallen. Star-Receiver Davante Adams sprach davon, dass Veränderungen notwendig waren. Sein Kollege Hunter Renfrow erklärte zudem, dass man sich nun nicht mehr wie auf Eierschalen bewegen müsse. Ausserdem wurde berichtet, dass in der Kabine so gute Stimmung herrschte wie lange nicht mehr. Dies schien sich auch auf den Platz zu übertragen. Die Raiders liessen den New York Giants keine Chance und setzten sich im ersten Spiel unter Interimstrainer Antonio Pierce 30:6 durch.