Von 2014 bis 2019 waren die Golden State Warriors in der NBA das Mass aller Dinge. Fünfmal in Serie schaffte es die Basketball-Franchise aus San Francisco in den NBA-Final, dreimal holte man auch den Titel. Doch dann folgte plötzlich der grosse Absturz: In der Saison 2019/20 waren die Warriors mit 15 Siegen aus 65 Spielen plötzlich das schlechteste Team der Liga.
Doch nun sind die «Dubs» – der Spitzname ist die Kurzfassung für «W's» – zurück. Nach zwei Jahren Pause steht das Team von Trainer Steve Kerr wieder im NBA-Final. Zum sechsten Mal in acht Jahren – das haben zuvor nur die Chicago Bulls von Michael Jordan geschafft.
12 down.
— Golden State Warriors (@warriors) May 27, 2022
4 to go.
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From Hero to Zero und wieder zurück. Die unglaubliche Achterbahnfahrt der Warriors hat vor allem einen Grund: Verletzungspech. Im sechsten Spiel der Finalserie gegen die Toronto Raptors 2019 riss sich Klay Thompson, der bis dahin zusammen mit seinem «Splash Brother» Stephen Curry ein kongeniales Duo bildete, das Kreuzband. Golden State verlor nicht nur einen seiner beiden grossen Superstars, sondern auch das Spiel und zugleich die Finalserie.
Weil mit Kevin Durant der dritte Superstar im Team zu den Brooklyn Nets abwanderte und Curry wegen eines Handbruchs ebenfalls fast die ganze Saison ausfiel, begann bei den Warriors die rasante Talfahrt. Die Corona-Saison 2019/20 musste man abhaken und steckte alle Hoffnungen ins Comeback der «Splash Brothers», doch wieder schlug die Verletzungshexe zu. Kurz vor seiner Rückkehr im November 2020 nach eineinhalb Jahren Pause riss sich Thompson die rechte Achillessehne, weshalb er eine weitere komplette Saison ausfiel.
Die Warriors liessen die Zeit aber nicht ungenutzt. Mit den Drafts von Jordan Poole, James Wiseman, Jonathan Kuminga und Moses Moody schafften die «Dubs» innert kürzester Zeit einen sanften Rebuild. Die jungen Wilden brachten neuen Schub und sorgten zudem dafür, dass sich die alte Garde um Curry, Kevon Looney und Draymond Green auch mal schonen konnte.
Profitiert hat davon auch Klay Thompson, der im Januar dieses Jahres nach 941 Tagen aufs Parkett zurückgekehrt ist. Der Shooting Guard musste nicht gleich wieder die volle Verantwortung übernehmen und konnte sich langsam wieder an seine Bestform herantasten. Rechtzeitig auf die Finalserie gegen Boston scheint er diese auch wieder erreicht zu haben.
Im entscheidenden fünften Spiel des Conference Finals gegen die Dallas Mavericks warf Thompson 32 Punkte und verwandelte 8 Dreier. «Von diesem Tag habe ich geträumt. Einfach nur davon, meinen Körper wieder bewegen zu können. Ich habe über die Tage nachgedacht, als ich nicht rennen oder springen konnte, und wie glücklich wir waren, als wir tun konnten, was wir wollten», schwärmte der 32-Jährige.
At this time last year, Klay Thompson says he was just starting to jog while rehabbing his Achilles.
— Bleacher Report (@BleacherReport) May 27, 2022
Last night:
💧 32 PTS
💧 8-16 3PT pic.twitter.com/vlgMnWvlwj
Eine Kampfansage an die Celtics gab es von Teamkollege Green. «Wir wurden bereits abgeschrieben, es wurde gesagt, dass unsere Dynastie beendet wäre. Vor der Saison konnte ich nicht garantieren, dass wir eine Meisterschaft gewinnen werden, aber mit Klay, Steph und mir haben wir immer eine Chance», sagte der Power Forward nach dem Gewinn der Western Conference. «Bislang hat noch niemand bewiesen, dass man uns schlagen kann, wenn wir komplett und verletzungsfrei sind.»
🏆 The 2022 #NBAFinals presented by @YouTubeTV begin Thursday, June 2nd at 9pm/et.#BleedGreen #DubNation
— NBA (@NBA) May 30, 2022
Who ya got? pic.twitter.com/xjqxEa4jri
Die Boston Celtics werden als Nächstes versuchen, die wiederauferstandene Startruppe der Warriors in Bestbesetzung auszubremsen. Genug motiviert dürfte das Team um das Offensivtrio Jayson Tatum, Jaylen Brown und Marcus Smart sein. Seit 2010 standen die Celtics nicht mehr in einem NBA-Finale, den letzten Titel gab es 2008 nach 22-jähriger Wartezeit.