Dies ist ganz im Sinne des Tour-Direktors Richard Chassot. Im Westschweizer Fernsehen betonte er: «Wir haben alles getan, um den Erfolg eines Kletterers zu fördern».
Die Entscheidung im Kampf um den Gesamtsieg wird definitiv erst am Wochenende – mit der Königsetappe am Samstag über 4160 Höhenmeter und der Bergankunft in Zinal sowie dem Bergzeitfahren am Schlusstag nach Villars – fallen.
Les villes-étapes du 75e Tour de Romandie ! Un tracé qui promet un grand suspens pour le classement général final #TDR2022 #TDRnonstop #75eTDR pic.twitter.com/e7WvfYLyuo
— Tour de Romandie (@TourDeRomandie) December 15, 2021
Zu den Favoriten gehört dabei einmal mehr Geraint Thomas. Neben dem Vorjahressieger der Tour de Romandie und ehemaligen Tour-de-France-Gesamtsieger vom Team Ineos fehlen in der Westschweiz allerdings die ganz grossen Namen. Insbesondere die Slowenen Primoz Roglic, in der Romandie 2018 und 2019 siegreich, und Tadej Pogacar haben in der Vorbereitung auf die Anfang Juli beginnende Tour de France andere Pläne.
Weitere Fahrer, die das Leadertrikot, welches nach 20 Jahren in Gelb nun wieder im einst traditionellen Grün gehalten ist, und auch den Rundfahrtensieg im Visier haben dürfen, sind Alexander Wlassow, Michael Woods, Thibaut Pinot und Rigoberto Uran.
Aus Schweizer Sicht kommen für das erste Tour-Podest eines Einheimischen seit 2003 (Laurent Dufaux als Zweiter) am ehesten Gino Mäder und Marc Hirschi infrage. Gut möglich, dass Hirschi, der im Team UAE Emirates als Leader die grösstmöglichen Freiheiten geniesst, eher nicht auf die Gesamtwertung, sondern vor allem auf einen Tagessieg aus ist. Im letzten Jahr musste der Berner seine Ambitionen auf den Gesamtsieg am vorletzten Tag begraben, nachdem er in der Bergetappe hinauf nach Thyon 2000 mehr als 20 Minuten auf Sieger Woods einbüsste.
Mäder seinerseits hatte einen unauffälligen Saisonstart mit vergleichsweise wenigen Einsätzen. Aber er beendete die letzte Saison mit dem verblüffenden 5. Gesamtrang in der Spanien-Rundfahrt. Der 25-Jährige teilt sich die Leaderrolle beim Team Bahrain-Victorious mit Dylan Teuns. Der Belgier gewann vergangenen Mittwoch die Flèche Wallonne, zudem entschied er in früheren Jahren schon die Polen- und Wallonien-Rundfahrt zu seinen Gunsten.
15 Schweizer befinden sich in Lausanne am Tour-Start. Fast die Hälfte dieses Kontingents stellt das Swiss Cycling Nationalteam. Zu diesem gehört auch der Mountainbike-Gesamtweltcupsieger Mathias Flückiger. Stefan Küng bestreitet die Tour de Romandie hingegen für einmal nicht. Der Thurgauer gönnt sich nach seiner erfolgreichen Klassiker-Saison eine Pause. (ram/sda)