Die 4. Etappe des Giro Next Gen, wie der «Baby-Giro» offiziell heisst, führte das Feld über 119 Kilometer hinauf aufs Stilfserjoch.
Befahren wurde nicht der berühmte Anstieg auf den Passo dello Stelvio von Prad mit seinen 48 Kehren, sondern die Südseite von Bormio aus. Mit mehr als 1500 Höhenmetern auf 21,5 Kilometern ebenfalls ein Brocken.
Für zwei Dutzend Teilnehmer des Rennens war der Anstieg offenbar zu herausfordernd. Die Abgehängten klammerten sich an Begleitfahrzeuge und liessen sich so zur Passhöhe chauffieren. Sie waren weiss Gott nicht die ersten Velorennfahrer, die es sich dadurch einfacher machten. Aber da längst jeder Zuschauer ein Smartphone zur Hand hat, konnte niemand den Beschiss leugnen.
Früher hätte die Jury vielleicht beide Augen zugedrückt. Nun aber handelte sie – und schloss 24 Fahrer vom Rennen aus. Dazu erhielten sie ebenso eine Busse wie die vier sportlichen Leiter, die ihr Auto als Schlepplift zur Verfügung stellten. Zudem müssen deren Teams für den Rest des Baby-Giros mit einem Begleitfahrzeug weniger auskommen.
Vom GS Sissio Team wurden gleich vier Fahrer disqualifiziert. Die italienische Mannschaft verfügt damit nur noch über einen Athleten im Rennen. Schweizer Fahrer gehören nicht zu den zwei Dutzend.
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— Giro d'Italia (@giroditalia) June 14, 2023
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Den Etappensieg auf der «Königin der Passstrassen» sicherte sich Johannes Staune-Mittet. Der 21-jährige Norweger aus dem Nachwuchsteam von Jumbo-Visma führt auch in der Gesamtwertung. Der 18-jährige Aargauer Jan Christen belegt als bester Schweizer Rang 12. Die Rundfahrt dauert noch bis am Sonntag. (ram)