Start- und Zielort haben sich nicht geändert: Von Albertville geht es hinauf nach La Plagne. Doch die Strecke wurde verkürzt, zwei Pässe zu Beginn der Etappe (die Côte d'Héry-sur-Ugine und der Col des Saisies) fallen weg. Neu ist das Teilstück noch 95 statt 130 Kilometer lang und um zahlreiche Höhenmeter ärmer.
Der Grund für die Planänderung, die die Tour-Organisatoren gestern Abend nach 22 Uhr bekanntgaben, ist die Erkrankung von Kühen am Col des Saisies. Es wurde der Ausbruch einer ansteckenden Dermatitis entdeckt, Tiere werden deshalb getötet. Die neue Etappenführung sei «angesichts der Notlage der betroffenen Landwirte» beschlossen worden und «um den reibungslosen Ablauf des Rennens zu gewährleisten». Start ist um 14.40 Uhr.
Aus eigener Kraft kann Jonas Vingegaard die Tour de France wohl nicht mehr gewinnen. Der Däne muss darauf hoffen, dass Tadej Pogacar einbricht – darauf deutete in den letzten Tagen nichts hin.
Der slowenische Titelverteidiger liegt in der Gesamtwertung 4:26 Minuten voraus. Pogacar dürfte die Tour de France aller Voraussicht nach zum vierten Mal nach 2020, 2021 und 2024 gewinnen.
Florian Lipowitz nimmt eine Reserve von 22 Sekunden auf Oscar Onley in die letzten drei Tage der Tour. Das ist wenig, vor allem angesichts der Tatsache, dass der Vorsprung des Deutschen gestern zusammengeschmolzen ist.
Lipowitz hatte eine ereignisreiche Königsetappe mitgeprägt, als er sich im Schlussaufstieg zunächst von der Gruppe der Favoriten abgesetzt hatte. Doch am Ende wurde der 24-Jährige von diesen ein- und überholt – und auch von Onley, der am Berg davor zunächst den Anschluss verloren hatte. Der 22 Jahre alte Schotte aus dem kleinen Team Picnic PostNL war gestern 99 Sekunden schneller als Lipowitz.
Wer von den beiden am Ende der Tour vorne ist, gewinnt zugleich das Weisse Trikot für den besten Jungprofi. Dem deutschen Team Red Bull-Bora-Hansgrohe drohen statt eines Podestplatzes in Paris die Ränge 4 und 5 für Lipowitz und Primoz Roglic. (ram)