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Anzug-Gate im Skispringen: «Wer das nicht merkt, merkt gar nichts mehr»

Silver medalist Andreas Wellinger, of Germany,, gold medalist Marius Lindvik, of Norway, and bronze medalist Jan Hoerl, of Austria, from left, pose together after the ski jumping men's normal hil ...
Wellinger (links) gewann hinter dem nun suspendierten Lindvik (Mitte) WM-Silber auf der Normalschanze.Bild: keystone

Anzug-Gate im Skispringen: «Wer das nicht merkt, merkt gar nichts mehr»

Der Skandal um das norwegische Skisprung-Team geht in die nächste Runde. Die norwegischen Stars beteuern ihre Unschuld. Der deutsche Topspringer Andreas Wellinger, bei der WM womöglich um Gold gebracht, äussert starke Zweifel.
19.03.2025, 07:4819.03.2025, 07:48
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Ein Artikel von
t-online

Der deutsche Skispringer Andreas Wellinger äussert Zweifel an den Aussagen seiner norwegischen Konkurrenten im Skandal um manipulierte Anzüge. Der 29-Jährige erklärte gegenüber «Zeit Online», dass einem Springer Veränderungen am eigenen Anzug immer auffallen würden.

«Als Skispringer merkst du sofort, wenn an deinem Anzug rumgefummelt wurde. Auch wenn dir niemand vorher was gesagt hat», so Wellinger. Das gelte besonders in diesem Fall, da eine stabilisierende Naht vom Bein bis zum Schritt eingezogen wurde, erklärte der Olympiasieger weiter. «Der Anzug wird dadurch deutlich unbeweglicher. Wer das nicht merkt, merkt gar nichts mehr.»

Marius Lindvik, of Norway, reacts after landing his first round jump of the ski jumping men's large hill individual competition at the Nordic World Ski Championships in Trondheim, Norway, Saturda ...
Lindvik im Anzug, der für Wirbel sorgt.Bild: keystone

«Norweger geben nur zu, was sie nicht mehr leugnen können»

Die norwegischen Springer Marius Lindvik und Johann André Forfang hatten zuvor beteuert, sie seien sich keiner Manipulation bewusst gewesen. In einer gemeinsamen Mitteilung des norwegischen Verbandes erklärten sie: «Keiner von uns wäre mit einem Anzug gesprungen, von dem wir gewusst hätten, dass er manipuliert war.»

Wellinger zeigte sich jedoch skeptisch: «Ich habe das Gefühl, dass die Norweger nur das zugeben, was sie nicht mehr leugnen können. Und dass sie das, was sie vertuschen können, vertuschen. Alle Sportler, Betreuer und Experten sind dieser Meinung.»

Erwischte sind suspendiert

Während der Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Trondheim war anonym gefilmtes Videomaterial aufgetaucht, das die norwegische Mannschaft bei der unerlaubten Manipulation von Wettkampfanzügen zeigte. Lindvik und Forfang wurden daraufhin vom Grossschanzen-Einzel disqualifiziert.

Mittlerweile wurden beide Athleten sowie weitere norwegische Springer und Funktionäre suspendiert und dürfen vorerst nicht mehr an Wettkämpfen des Weltverbandes FIS teilnehmen. Lindviks WM-Goldmedaille von der Normalschanze bleibt trotz der Vorfälle bestehen. Wellinger hatte dort Platz zwei belegt. (ram/t-online)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Müller Lukas
19.03.2025 10:16registriert August 2020
Wieso behaupten die norwegischen Skispringer nicht einfach, die manipulierten Anzüge seien "durch die Zahnpasta" an ihre Körper gelangt?
😂🙈
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Zum Kommentar
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Geri Gagarin
19.03.2025 08:24registriert Februar 2023
Na gut das sollte keine Rolle spielen, die Anzüge waren schlussendlich Manipuliert und alle Resultate welche damit gesprungen wurden gehören disqualifiziert. Ob das der Athlet nun gewusst hat oder nicht.

Wissen kann man ja schlussendlich nur sehr schwer beweisen, schlussendlich weiss ja kaum je ein Athlet von Doping oder Manipulationen wenn man ihn danach fragt.
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