Camille Rast und Wendy Holdener sorgen für das nächste Schweizer Glanzlicht an der WM in Saalbach. Die Walliserin wird vor der Schwyzerin Weltmeisterin im Slalom.
Erstmals in ihrer Karriere ging Camille Rast als Führende des 1. Laufs in die Entscheidung. Sie hielt diesem Druck stand, verteidigte ihre Position und wurde mit 25 Jahren Slalom-Weltmeisterin. «Ich nahm mir heute vor, lockerer zu sein als zuletzt. Wir haben schönes Wetter, eine coole Piste, mega viele Leute sind hier – es ist genial», sagte Rast im SRF.
Diese Coolness war vielleicht ihr Schlüssel zum Erfolg. «An der WM zählen nur die Medaillen», betonte Rast. «Ich wusste, dass das für mich möglich ist, aber ich machte mir keinen Druck, denn die Saison war sowieso schon super.»
Silber ging – zum dritten Mal an dieser WM – an Wendy Holdener. Mit Laufbestzeit verbesserte sich die Schwyzerin im 2. Lauf noch vom vierten auf den zweiten Platz. «Ich bin sehr happy, dass ich die WM so abschliessen kann», sagte sie, denn sie sei müde. «Ich hatte sehr viele Hochs hier, das Feiern und das Verarbeiten eines Erfolgs braucht auch Energie.» Umso glücklicher sei sie, dass es ihr gelungen sei, die Leistung noch einmal abrufen zu können.
Für Holdener war es die 9. WM-Medaille insgesamt, womit sie nun gleich viele besitzt wie Pirmin Zurbriggen und Lara Gut-Behrami. «Schwierig zu sagen, welchen Stellenwert diese Silbermedaille heute hat, jede Medaille hat ihren speziellen Platz», sagte die dreifache Weltmeisterin (Kombination 2017 und 2019, Team 2019).
«So schade für Wendy, sie ist immer Zweite», meinte Petra Vlhova, Holdeners langjährige, derzeit verletzte Kontrahentin aus der Slowakei im SRF. «Aber Camille verdient den Titel, das war eine grosse Show. Wie sie mit dem Druck umging, war top.»
Die beiden Schweizerinnen, die für den ersten Schweizer Doppelerfolg in einem WM-Slalom sorgten, trennten im Schlussklassement 46 Hundertstel. «Dass sie ihr Können an der WM so abrufen können, macht mich stolz. Das ist top», sagte Slalom-Trainer Christian Brill zu seinem Erfolgsduo.
Die ersten zwei Plätze hatte es in diesem Winter schon zweimal in Weltcup-Slaloms, in Killington und in Flachau, eingenommen – beide Male in der Reihenfolge Rast vor Holdener. Dabei habe sie im Sommer noch gedacht, man müsse in diesem starken Slalom-Team Gas geben, um es überhaupt ins WM-Team zu schaffen, verriet Rast. «Dann dachte ich: Okay, ich bin dabei. Vielleicht klappt es sogar mit einer Medaille.»
Das Podest komplettierte Katharina Liensberger. Die Vorarlbergerin, nach dem ersten Durchgang erste Verfolgerin von Camille Rast, gewann mit zwei Hundertsteln Vorsprung vor der Amerikanerin Paula Moltzan Bronze.
Mélanie Meillard, nach dem ersten Lauf wegen eines groben Schnitzers auf Platz 10, riskierte im zweiten Durchgang alles. Doch die in der oberen Streckenhälfte sehr gute Fahrt endete nach einem Einfädler vorzeitig. Gleiches war Eliane Christen, der vierten Schweizer Teilnehmerin, schon im ersten Lauf widerfahren. (ram/sda)
Braaaavooooo an beide 🥳🥳🥳👏👏👏
Camille Rast holt den Titel und Wendy rast mit Laufbestzeit zu Silber.
Gönnen mag ich es beiden ohne Ende.
Herzliche Gratulation euch beiden.