Endlich hat es für Lara Gut-Behrami geklappt mit dem ersten Podestplatz des Winters im Riesenslalom. Nach schwierigem Saisonstart und Platz 6 als Bestresultat lief jedoch auch am Kronplatz längst nicht alles nach Wunsch für die beste Riesenslalom-Fahrerin des vergangenen Winters.
Im ersten Lauf legte Gut-Behrami bestechend los, doch im Steilhang bekundete sie plötzlich Probleme und fiel noch hinter Federica Brignone zurück. Die Ursache war schnell gefunden. Ein Stein hatte die Kante eines Skis beschädigt, in der Folge fehlte der Grip. «Von der Mitte weg bis ins Ziel war es ein Kampf», sagte sie gegenüber SRF und fügte mit einem Schmunzeln und Galgenhumor an: «Ich weiss nicht, was los ist. Ich habe in meiner ganzen Karriere nie einen Stein erwischt, und jetzt fahre ich nur noch über Steine.» Bereits am Semmering hatte sie im zweiten Lauf Pech mit dem Untergrund gehabt.
In Anbetracht dieser Umstände darf der 2. Rang als Erfolg gewertet werden für die überlegene Vorjahressiegerin, die im zweiten Lauf etwas verhalten agierte und sich bei schwierigen Lichtverhältnissen mehr als einmal neben der Ideallinie wiederfand. «Seit September habe ich um das Vertrauen im Riesenslalom gekämpft. Heute ist es wieder da gewesen. Es ist zwar nicht immer alles sauber und ich mache Fehler, aber es geht vorwärts. Das nehme ich mit.»
Die Krone am Kronplatz aufsetzen liess sich Alice Robinson. Die 23-jährige Neuseeländerin preschte im zweiten Lauf mit klarer Bestzeit von Platz 5 an die Spitze vor und nahm Gut-Behrami in der Endabrechnung 56 Hundertstel ab. Dank des vierten Podestplatzes im fünften Riesenslalom der Saison übernahm Robinson die Führung in der Disziplinenwertung.
Sara Hector, welche mit der roten Startnummer angetreten und nach dem ersten Lauf als Dritte erneut auf Podestkurs war, schied im zweiten Lauf ebenso aus wie die bei Halbzeit Führende Federica Brignone, die bereits ihren dritten Ausfall in dieser Saison beklagte. Beide erwischte es bereits nach wenigen Toren an der gleichen Stelle.
So stand am Kronplatz mit Paula Moltzan eine auf dem Podest, die zuvor im Riesenslalom noch nie den Sprung auf das Treppchen geschafft hatte. Dank der zweitbesten Laufzeit stiess sie im zweiten Durchgang von Platz 10 auf Rang 3 vor.
Camille Rast, bei Halbzeit mit lediglich drei Zehnteln Rückstand auf das Podest in Tuchfühlung mit der Spitze, musste sich mit Platz 9 zufriedengeben. Wendy Holdener schaffte mit Platz 15 den zweiten Teil der WM-Limite.
Weltcup-Punkte gab es zum vierten Mal für Vanessa Kasper. Die Führende der Europacup-Riesenslalom-Wertung, die nicht mehr zum Swiss-Ski-Kader gehört, fuhr auf Platz 27. Weniger gut lief es Michelle Gisin, die als 43. den zweiten Durchgang deutlich verpasste. (riz/sda)