«Fühle mich arabisch, fühle mich afrikanisch, fühle mich homosexuell»: Gianni Infantinos Einblick in seine Gefühlslage ging am Samstag um die Welt.
In dieser Gefühlslage schwang sich der FIFA-Präsident zum Chefverteidigers Katars auf. Er kritisierte in seiner Rede am Tag vor dem WM-Beginn die westliche Doppelmoral und wies jegliche Kritik an der Weltmeisterschaft und ihrer Veranstalter zurück: «Wer kümmert sich um die Arbeiter? Wer? Die FIFA macht das, der Fussball macht das, die WM macht das – und, um gerecht zu sein, Katar macht es auch.»
Der seltsame Auftritt des Wallisers (Nebenwohnsitz: Katar) löste weltweit Erstaunen und harsche Kritik aus. Dänemarks Sportdirektor Peter Möller sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: «Als ich den FIFA-Präsidenten gestern gesehen habe, war ich schockiert. Und ich habe mich in dem Moment auch geschämt, ein Teil dieser Veranstaltung zu sein.»
Doch auch die Momente, in denen Infantino in seiner Rede schwieg, sprechen Bände: Für seine theatralische Mimik wurde das «Kunst» in «Kunstpause» erschaffen. Der 52-Jährige schwieg während seiner Rede fast vier Minuten.
(mlu/sda/dpa/afp)