Hat lange nichts zu tun, weil kein einziger Schuss auf sein Tor kommt. Kassiert dann in einer Minute zwei Treffer. Bei beiden ist er noch dran, bei beiden muss er sich aber nichts vorwerfen lassen. Pariert kurz vor Schluss hervorragend gegen Kolo Muani und rettet sein Team so ins Penaltyschiessen. Dort pariert er gegen Coman - und ebnet seinem Team den Weg zum WM-Titel. Note 6
Unauffällig, aber solid. Das ändert sich, als die Franzosen nach dem Anschlusstreffer ins Spielen kommen - und Molina Mbappé vor dem 2:2 entwischen lässt. Note 3.5
Es liegt auch an ihm, dass die Franzosen mehr als eine Stunde lang keinen einzigen Abschluss zustande kriegen. Doch dann steht sein Tackling gegen Kolo Muani auch am Anfang der argentinischen Implosion in der Schlussphase. Er foult den französischen Stürmer, den Penalty verwertet Mbappé. Und Argentinien zittert. In der Verlängerung dann wieder stabiler. Note 4.5
Verteidigt zu Beginn aggressiv, und das führt immer wieder zu argentinischen Ballgewinnen. Wankt dann mit seinen Abwehrkollegen, fängt sich aber wieder. Note 4.5
Oft taucht er nicht in der Offensive auf, aber hinten hält er meistens dicht. Note 4
Wie seine Kollegen im argentinischen Dreier-Mittelfeld laufstark und aggressiv. Lange mit und ohne Ball unantastbar. Hat seine Füsse beim 2:0 im Spiel, als er di Maria mit einem perfekten Pass lanciert. Verliert dann vorübergehend den Zugriff auf das Spiel, kämpft sich aber zurück. Note 5
Herausragend, wie er bis zur 80. Minute durch dieses Spiel fightet. Gibt keinen Ball verloren. Gewinnt viele Zweikämpfe. Läuft Räume zu. Aber auch er kann sich dann nicht wehren, als die Franzosen aufkommen. Note 5
Spielt in der regulären Spielzeit die meisten Pässe, und kaum einer misslingt. Spult viele Kilometer ab, läuft Löcher zu. Note 5
Es ist das Spiel seines Lebens, das Spiel, in dem er seine Karriere krönen kann. Und Messi liefert, trifft per Penalty zum 1:0. Ist beim wunderbaren zweiten Tor involviert. Doch ohne Drama geht es für Messi an diesem Abend, natürlich nicht: vor dem französischen Ausgleich verliert den Ball, danach verschwindet er ein paar Minuten, ganz so, als müsste er sich kurz sammeln. Und ist dann zurück, trifft zum 3:2. Note 5.5
Der Stürmer von Manchester City rackert wie wahnsinnig, er läuft die französischen Verteidiger gerade in der ersten Halbzeit an, spult viele Kilometer ab. Ist beim zweiten Tor der Argentinier, diesem Kunstwerk, beteiligt. Verschwindet dann aber zusehends aus dem Spiel und wird ausgewechselt. Note 5
Als Argentinien das letzte Mal im Final steht, im Jahr 2014, da muss di Maria passen. Diesmal rückt er etwas überraschend in die Startformation. Für ihn stellt Trainer Scaloni auf einen Dreiersturm um - und macht damit alles richtig. Fast alles läuft über di Maria, immer wieder wird er von Messi mit Bällen gefüttert. Glänzt mit seinen Dribblings, zum Beispiel, als er vor dem ersten Tor gefoult wird - Penalty. Das 2:0 erzielt er dann selbst - und verdrückt danach eine Träne. Muss dann von draussen zuschauen, wie seine Teamkollegen den Vorsprung aus der Hand geben. Note 5.5
Kommt nach 64 Minuten für Di Maria. Fällt nicht auf - und auch nicht ab. Note 4
Kommt nach 91 Minuten für Molina. Verursacht den Penalty, der zum französischen Ausgleich kurz vor dem Ende der Verlängerung führt - und verwertet dann den entscheidenden Penalty. Note 4
Lautaro Martinez, Leandro Paredes, Giuseppe Pezzella.
Er ist es, der die Franzosen überhaupt erst in die Verlängerung rettet mit seiner grossen Parade gegen Messi. Im Elfmeterschiessen gelingt ihm aber keine Parade. Note 4.5
Sagen wir es mal so: Silvan Widmer hätte im WM-Final nicht die schlechtere Figur abgegeben. Immerhin fängt er sich nach einem Horror-Start noch. Note 3.5
Kämpft sich grippegeschwächt bis weit in die Verlängerung. In einer wenig stilsicheren Abwehr noch der Beste. Note 4.5
Viele kleine Fehler. Einige grosse Fehler. Strahlt in keiner Phase des Spiels Sicherheit aus. Doch dann hat er in der Verlängerung gleich zwei herausragende Aktionen, als er Lautaro Martinez jeweils an einem Treffer hindert. Note 4
Er könnte so viel mehr, als er in diesem Final zeigt. Als er geht, sieht es düster aus. Erlebt die Aufholjagd vom 0:2 von der Bank aus. Note 2.5
Schlechter Start, verliert vor dem zweiten Gegentor Mac Allister aus den Augen. Auch er kommt erst dann in Fahrt, als ihm die Argentinier im Mittelfeld ein wenig mehr Platz gewähren. Sein verschossener Penalty passt trotzdem zu seinem Auftritt. Note 3.5
Gehört in den ersten 80 Minuten zu den grössten Enttäuschungen. Wächst danach mit jeder Minute und dominiert das Mittelfeld. Muss das Spielfeld aber nach 95 Minuten verlassen wegen den Nachwirkungen eines Zusammenpralls mit dem Kopf. Note 4.5
Einer der Franzosen in diesem Turnier, die am meisten Lob bekommen haben. Bleibt im Final aber vieles schuldig, kommt nie ins Spiel. Erlebt den dramatischen Teil der Partie von der Bank aus. Note 3
Was für ein Phänomen! 70 Minuten lang wirkt er teilnahmslos. Dann schiesst er aus dem Nichts drei Tore. Erst innert 60 Sekunden. Dann rettet sein zweiter Penalty die Franzosen ins Penaltyschiessen. Es ist der erste Hattrick in einem WM-Final seit Geoff Hurst 1966. Auch im Penaltyschiessen trifft er nochmals – vergebens. Note 5.5
Eine der tragischen Figuren auf französischer Seite. Sein naives Foul an Di Maria ganz früh bringt Frankreich auf die Verliererstrasse. Muss das Feld bereits nach 41 Minuten verlassen. Note 2.5
Er hat eine einzige auffällige Aktion in diesem Spiel: Er sieht in der 95. Minute die gelbe Karte, als Ersatzspieler, lange nachdem auch er bereits in der 41. Minute ausgewechselt wird. Note 2.5
Mit seiner Einwechslung bekommt das Spiel der Franzosen endlich etwas Leben. Am 2:2 direkt beteiligt, der Doppelpass dazu ist herausragend. Note 5
Auch er ist nach der Einwechslung in der 41. Minute ein belebendes Element. Holt den Penalty vor dem 1:2 heraus. In Erinnerung bleibt trotzdem die Szene ganz zum Ende der Verlängerung: Er hat, ganz alleine vor dem Tor, die grosse Chance zum 4:3. Er macht dabei nicht einmal so viel falsch. Aber die Wahnsinnsparade von Martinez verhindert den Triumph. Note 5
Kingsley Coman, Eduardo Camavinga, Ibrahima Konaté, Youssouf Fofana, Axel Disasi. (aargauerzeitung.ch)
Eigentlich hätte ich Giroud eher dort gesehen als bei einer 2.5.
Martinez hat die 6 zwar verdient, doch Lloris hat auch mehr als eine 4,5 verdient. immerhin hat er Frankreich noch lange im Spiel gehalten