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Achtung, gesucht werden die «Dangerous Black Kids»

Die Eltern des getöteten Jordan Davis nach der Urteilsverkündung.
Die Eltern des getöteten Jordan Davis nach der Urteilsverkündung.Bild: X80003
Reaktion auf ungerechtes Urteil

Achtung, gesucht werden die «Dangerous Black Kids»

Michael Dunn wurde zwar schuldig gesprochen, aber nicht wegen Mordes. Er hatte im Jahr 2012 den schwarzen Jugendlichen Jordan Davis erschossen, weil dieser mit seinen Freunden zu laut Musik gehört hatte. Als Reaktion auf das Urteil entstand auf Twitter der Hashtag #dangerousblackkids.
17.02.2014, 11:3617.02.2014, 12:04
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Im November 2012 feuert der weisse Michael Dunn zehn Schüsse auf ein mit Personen besetztes Auto ab. Der damals 17 Jahre alte Jordan Davis, der mit seinen Freunden im Auto Musik hörte, kommt dabei ums Leben. Dunn behauptet später, er habe nur aus Notwehr gehandelt, weil er sich von den Jugendlichen bedroht gefühlt habe.

Am Sonntag wäre Jordan Davis 19 geworden, am Vorabend sprach der Richter das Urteil in dem Fall: Dunn wird schuldig gesprochen, aber nicht wegen Mordes. Stattdessen in den minderschweren Anklagepunkten des versuchten Mordes, sowie des Abfeuerns einer Waffe auf ein mit Personen besetztes Fahrzeug.

Hunderte von Tweets innerhalb eines Tages

Damit drohen dem 47-Jährigen 75 Jahre Haft – am 24. März will der Richter das Strafmass verkünden. Doch dieses Urteil ist für viele Menschen nicht nachvollziehbar. Die Staatsanwaltschaft in Jacksonville will Michael Dunn erneut wegen Mordes an Jordan Davis anklagen.

Auf Twitter löste das Urteil eine Welle von Tweets aus, die unter dem Hashtag #dangerousblackkids gepostet wurden. Zahlreiche Twitter-User wollen damit auf die Willkür der richterlichen Entscheidung aufmerksam machen: Jordan Davis war damals nicht einmal bewaffnet.

Alle weiteren Bilder und Tweets finden Sie hier.

Parallele zu einem anderen Fall

Der Fall von Jordan Davis ist nicht der einzige seiner Art. Die ehemalige Staatsanwältin Sunny Hostin zog nach der Urteilsverkündung eine Parallele zu einem anderen Fall, berichtet die ARD Tagesschau: Im vergangenen Jahr wurde George Zimmermann freigesprochen – ein Mitglied einer Bürgerwehr, der ebenfalls einen jugendlichen Schwarzen erschossen hatte. 

Trayvon Martin aus Florida war damals ebenfalls unbewaffnet. Der Fall hatte landesweit für Proteste gesorgt. Präsident Barack Obama beklagte, dass schwarze Jugendliche in den USA ungerechter behandelt würden als weisse. Ihm hätte der Fall ebenso gut passieren können, so Obama damals.

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