Wenn ich ehrlich bin: Gänzlich ratlos machen mich die Kommentare nicht. Auf einen habe ich sogar geantwortet. Es ist eher eine Art geistige Lähmung, die sie bei mir auslösen. Deshalb interessiert mich deine Meinung.
07.08.2015, 12:4907.08.2015, 14:36

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Der User schickt’s, wir bringen’s.
Erinnerst du dich an den US-Zahnarzt, der in Simbabwe einen Löwen geschossen hat? Der Aufschrei auf den Social-Media-Kanälen war riesengross – #CecilTheLion. Die Menschen gingen auch auf die Strasse.
Ein Jäger wird zur Hassfigur
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Ein Jäger wird zur Hassfigur
quelle: x00191 / eric miller
Der Simbabwer Goodwell Nzou, der an einer amerikanischen Universität doktoriert, verstand die Aufregung nicht. Er hatte einen richtiggehenden Kulturschock. In seiner Heimat versetzten Löwen immer wieder ganze Dörfer in Angst und Schrecken. Erst vor kurzem sei ein 14-jähriger Junge in der Nähe seines Dorfes durch einen Löwen getötet worden. Darüber berichteten wir, indem wir einen Gastbeitrag von ihm in der New York Times aufgriffen.

Goodwell Nzou hat kein Verständnis für die Aufregung rund um #CecilTheLion.Bild: facebook Ich freute mich über seine Wortmeldung. Es ist sehr erfrischend, wenn eine vorgefertigte und verbreitete Meinung von Dritten hinterfragt wird. Beim Blick in die Kommentare merkte ich jedoch, dass wenige meine Freude teilten. Dort entbrannte eine heftige Diskussion darüber, was der Wert eines Lebewesens sei.
Um dies zu illustrieren, habe ich die erwähnten drei Kommentare herausgepickt und mit Gemälden aus der Sage mit Herkules und dem Nemëischen Löwen bebildert.
«Weil Löwen aussterben, Menschen aber nicht ...»
Sabine Staerker

Herkules und der unverwundbare Löwebild: Jacopo Torni
«Die Bevölkerung der Sub-Sahara hat sich in den letzten 40 Jahren auf fast 1 Milliarde vervierfacht, die Zahl der Löwen im selben Zeitraum auf 10 Prozent reduziert. Da tobt eine Revierkampf, den der Löwe verliert und weshalb er einen Underdog-Bonus geniesst im Westen. Und dann geht ein Amerikaner nach Afrika und schiesst noch einen davon. Ziemlich offensichtlich, warum die Sympathien so verteilt sind. Finde es vor allem höchst bedenklich, dass ein Doktorand (!!) an einer US-Amerikanischen Uni nicht einsieht, dass Löwen Menschen angreifen, weil sie aus ihrem Lebensraum zurückgedrängt werden, weil sich der Mensch immer mehr ausbreitet.»
Anded

Herkules und der unverwundbare Löwebild: Baldassarre Peruzzi
«Wie viele Menschen werden denn pro Jahr von Löwen getötet? Mir war nicht bewusst, dass dies ein grosses Problem ist in Afrika. Und selbst wenn, ist es nur eins, weil den Tieren der Lebensraum von Menschen weggenommen wird. Es ist noch lange kein Grund, diese zu töten.»
reddaisy
Zu den drei Kommentaren gab es zum Teil längere eigene Diskussionsstränge. Du kannst sie hier nachlesen.
Was sind deine Gedanken dazu?
Ist es müssig, Leben gegeneinander aufzuwiegen?
Verstehst du die Position der Tierliebhaber?
Kannst du die Sichtweise von Goodwell Nzou nachvollziehen?
Gibt es Vergleiche mit der Diskussion über Bären und Wölfe in der Schweiz?
Sollte das westliche Wertesystem für die ganze Welt gelten?
Wie lässt sich der Konflikt zwischen Ausbreitung der Menschen und Erhaltung der Wildtier-Population lösen?
Also: Bis gleich in den Kommentaren👇
Auf Twitter ist auch noch eine Frage aufgetaucht; die ich in den Kommentaren beantworte (und zur Diskussion stellen;)
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