Ein Weg gesäumt von Leichen – um den Everest zu besteigen, braucht es starke Nerven
14 Berge dieser Welt sind höher als 8000 Meter. Der Mount Everest im Himalaya, im Grenzgebiet zwischen Tibet und Nepal, ist mit seinen 8848 Metern der höchste von allen. Und seine Besteigung ist für viele Bergsteigerinnen und Bergsteiger ein Lebensziel.
Wie gefährlich dieses Unterfangen aber auch heutzutage mit modernster Ausrüstung und erfahrenen Sherpas noch ist, zeigt ein Video, das kürzlich auf Instagram geladen wurde. Darin ist zu sehen, wie knapp 30 Meter unter dem Gipfel die Leiche eines Verunglückten liegt. Und sie ist nicht die einzige am Berg:
Hochgeladen hat das Video der US-Amerikaner Nate Douglas. «Ein letzter erfrorener Bergsteiger, gefunden in einer Spalte kurz vor dem Gipfel. Ich werde das nie vergessen», schreibt er dazu.
Todeszone über 8000 Metern
Über 8000 Meter über dem Meeresspiegel spricht man beim Bergsteigen von der sogenannten Todeszone. Hier herrschen besonders widrige, lebensfeindliche Bedingungen und ein Aufenthalt über 48 Stunden führt in den allermeisten Fällen zum Tod. Durch abnehmenden Luftdruck steht dem Körper auf dieser Höhe nur noch ein Drittel des Sauerstoffs auf Meereshöhe zur Verfügung.
Die letzten Meter vor dem Gipfel und danach der Abstieg sind also der gefährlichste Teil der Everest-Besteigung. Dort sind die meisten der bereits über 300 Menschen gestorben.
Geborgen werden die wenigsten – zu teuer oder zu gefährlich. Rund 200 liegen, teils eingeschneit, irgendwo entlang der Routen zum Gipfel. So ist auch diese Leiche kein ungewöhnlicher Anblick, wenn man den Mount Everest erklimmt. Einige werden sogar zu festen Bestandteilen oder Wegmarkierungen. So beispielsweise «Green Boots», ein toter Bergsteiger mit charakteristischen grünen Stiefeln. Diese dienten – bis die Leiche 2014 plötzlich verschwand – als Indikator dafür, dass man bald den Gipfel erreicht hat. (lzo)
