Im Rahmen einer nationalen Gesundheitsaktion in Grossbritannien hat der Premierminister Keir Starmer öffentlich einen HIV-Test gemacht – und zwar «als erster westlicher Leader der Welt». Der Test fiel negativ aus.
Die «HIV Testing Week», die vom 10. bis am 17. Februar dauert, wird von der Wohltätigkeitsorganisation Terrence Higgins Trust organisiert, die sich für sexuelle Gesundheit einsetzt und sich dem Kampf gegen AIDS verschrieben hat. Die Aktion soll regelmässiges Testen gegen HIV bewerben und die Stigmatisierung gegen solche Tests beseitigen. Nicht nur Keir Starmer, sondern auch die britische Soul-Sängerin Beverly Knight gingen dazu im Londoner Regierungssitz des Premierministers in der 10 Downing Street mit gutem Beispiel voran und führten einen Selbsttest durch:
Schätzungen des Terrence Higgins Trust zufolge leben in Grossbritannien etwa 107'000 Personen, die von HIV infiziert sind. Bei knapp 5000 davon soll die Krankheit nicht diagnostiziert sein, sie wissen nichts davon. Die «HIV Testing Week» will diese Situation verbessern. Während der Aktionswoche können Britinnen und Briten gratis eines von 20'000 vertraulichen Selbsttest-Sets bestellen und erhalten so innerhalb von 15 Minuten Gewissheit, ob sie sich mit HIV angesteckt haben, heisst es in einer Mitteilung der britischen Regierung.
Starmer hat sich ausserdem vorgenommen, Grossbritannien bis 2030 frei von HIV-Neuinfektionen zu machen. Am Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember letztes Jahr hat er zudem 27 Millionen Pfund (30,5 Millionen Franken) für ein erweitertes Testprogramm der nationalen Gesundheitsbehörde NHS bewilligt.
Als Prinz Harry sich 2016 an der Seite von Rihanna öffentlich einem HIV-Test unterzog, trug dies dazu bei, dass die Zahl der Anfragen nach einem Test auf der Website des Terrence Higgins Trust um 500 Prozent anstieg.
Der Geschäftsführer Richard Angell hofft nun, dass sich dieser Nachahmungseffekt dank Starmer und Beverly Knight wiederholen könnte – vielleicht auch bei anderen Staatsoberhäuptern: «Wir sollten versuchen, andere Staatsoberhäupter zu ermutigen, dasselbe zu tun, denn es ist wirklich wichtig, es ist einfach, es ist bequem und es ist viel besser, es zu wissen», wird er im britischen Guardian zitiert. (lzo)