Bei Protestaktionen sind am 3. Oktober in verschiedenen Städten im Iran Schulmädchen und junge Frauen auf die Strasse gegangen. In (für das streng islamistische Land) präzedenzlosen Szenen kritisierten sie lautstark das Regime:
Ihren Ursprung nahm die aktuelle Protestbewegung im Iran, weil die junge Iranerin Mahsa Amini in Polizeihaft verstarb. Die 22-Jährige war im September von der Sittenpolizei verhaftet worden, weil sie die traditionelle Kopfbedeckung – den Hijab – nicht korrekt getragen hatte. In ihrer Haft fiel sie ins Koma, nach drei Tagen verstarb sie. Der Polizei wird vorgeworfen, sie zu Tode misshandelt zu haben. Von offizieller Seite heisst es, sie habe einen Herzanfall erlitten.
Jetzt haben sich in diversen Städten im Iran die Schulmädchen aufgelehnt. Auf Twitter sind diverse Videos aus den Städten Shiraz und Karaj, wenig westlich von der Hauptstadt Teheran, veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie die Mädchen skandierend durch die Strassen ziehen und dabei mit ihren Hijabs in der Luft wedeln.
Auf den Videos sind Sprüche zu hören wie: «Wir müssen uns zusammentun, sonst töten sie uns eine nach der anderen» oder: «Die Mullahs müssen verschwinden.» Mullahs sind islamische Rechts- und Religionsgelehrte. Auch «Tod dem Diktator» kann man hören – dies richtet sich an Ali Khamenei, den obersten Führer des Landes.
Dieser hatte zuvor Israel und den USA (den beiden «Erzfeinden» Irans) vorgeworfen, die Proteste in seinem Land von aussen zu orchestrieren. Er unterstützt weiterhin das harte Durchgreifen der Behörden bei den Protesten. (lzo)
Ich frage ich immer, weshalb wer so einen entmenschlichten Machtapparat stützt... erinnert mich ans Mittelalter bei uns damals ... ist wohl auch im Iran ziemlich verworren
und ich frage mich auch, wo die Männer bleiben, nicht nur im Iran, sondern weshalb weltweit es oft Frauen sind, die für Veränderungen protestieren - auch hier bei uns...
chapeau, liebe Iranerinnen!