Nimmt man die Mordrate als Indikator für Gefährlichkeit, so ist El Salvador das gefährlichste Land der Welt. Bandenkriminalität hat das Land fest im Griff. Als Reaktion hat der Präsident Nayib Bukele im letzten März einen Notstand ausgerufen, der es den Behörden erleichterte, Kriminelle und Verdächtige zu verhaften. Innerhalb von zehn Monaten konnten dann fast 63'000 Personen festgenommen werden.
Diese müssen irgendwo eingesperrt werden. Und da kommt ein neues Mega-Gefängnis im Südwesten des Landes, nahe der Ortschaft Tecoluca, ins Spiel: das «Centro de Confinamiento del Terrorismo», kurz «CECOT». Präsident Bukele hat es am 30. Januar feierlich eingeweiht. So sieht es aus:
Innerhalb von ungefähr einem halben Jahr haben rund 3000 Arbeiterinnen und Arbeiter die Riesenanlage aus dem Boden gestampft. Nun sollen dort bald bis zu 40'000 Häftlinge untergebracht werden – beschützt von 250 Polizistinnen und Polizisten und 600 Angehörigen der Armee.
Für die Regierung von El Salvador ist das CECOT ein Erfolg und eine Antwort auf die Kriminalität im Land, in dem mittlerweile rund zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Haft ist – die höchste Inhaftierungsrate der Welt.
Es gibt aber auch kritische Stimmen. Aus der Bevölkerung wünschten sich viele eher Universitäten und Spitäler als ein gigantisches Gefängnis. Die lokale Bevölkerung von Tecoluca klagt zudem, es sei viel landwirtschaftlich wertvolles Land zugebaut worden.
Von Human Rights Watch wird auch die Anlage an sich kritisiert. «Es handelt sich um ein Projekt, das eindeutig den internationalen Standards für Haftbedingungen widerspricht», sagte Juan Pappier, stellvertretender Direktor für Amerika.
Die Mindestregeln der Vereinten Nationen für die Behandlung von Gefangenen, bekannt als Mandela-Regeln, besagen, dass ein Gefängnis nicht über 500 Häftlinge beherbergen sollte. Dieser Standard wird zwar vielerorts nicht eingehalten, so schlimm wie in Tecoluca wäre es aber nirgends. Bei einem derart stark überfüllten Gefängnis würde auch das Risiko für Gewaltausbrüche drastisch steigen. (lzo)
lugro .
Hhm🤔 Möglicherweise WÄRE das die Lösung, um Junge nicht mehr aus perspektivenlosigkeit in die arme der Banden zu treiben, sondern in eine Zukunft mit Perspektive? Nein, das wäre ja zu einfach , darum kann das gar nicht gehen.
manhunt
Alpöhy
Man möchte wohl böze aussehen…