McDonald's zieht KI-Weihnachtswerbung in den Niederlanden nach Shitstorm zurück
Weihnachten ist eine stressige Zeit mit garstigem Wetter. Das war zumindest die Prämisse einer Werbung von McDonald’s in den Niederlanden. Die Fastfood-Kette wollte sich darin als Ruhepol, als Ort der Geborgenheit positionieren, an dem man zur Weihnachtszeit Zuflucht findet.
Das ging aber offenbar gehörig in die Hose. Nicht nur, weil viele Leute mit der Prämisse «Weihnachten ist die schrecklichste Zeit des Jahres» nicht einverstanden waren, sondern auch, weil das Unternehmen auf eine KI-generierte Werbung setzte. Hier kannst du sie dir anschauen:
Die Werbung zeigt Szenen des stereotypischen Weihnachtschaos: Gerangel um Geschenke, Stau, Dekorier-Mühseligkeit und so weiter. All das gepaart mit den unschönen Seiten des Winterwetters.
Auf Social Media löste das bei vielen Userinnen und Usern starke Reaktionen aus. So zitiert etwa die britische Zeitung Guardian jemanden wie folgt:
Viele schlugen in dieselbe Kerbe – und auch der Einsatz von KI wurde stark kritisiert. So stark, dass das Unternehmen die Werbung mittlerweile zurückgezogen hat.
In einer Stellungnahme erklärte McDonald's Niederlande am Mittwoch dann auch: «Der Weihnachtswerbespot sollte die stressigen Momente während der Feiertage in den Niederlanden zeigen. Wir stellen jedoch fest – basierend auf den Kommentaren in den sozialen Medien und der internationalen Berichterstattung –, dass diese Zeit für viele Gäste die schönste Zeit des Jahres ist.»
Produktionsfirma rechtfertigt KI
Verantwortlich für den Werbespot ist unter anderem die US-Produktionsfirma «The Sweetshop Films». CEO Melanie Bridge hat die Werbung auf LinkedIn zunächst verteidigt. «Es geht nie darum, Handwerk zu ersetzen, sondern darum, den Werkzeugkasten zu erweitern. Die Vision, der Geschmack, die Führungsqualitäten ... das wird immer menschlich bleiben», schrieb sie in einem Beitrag auf der Plattform. «Und hier ist der Teil, den die Leute nicht sehen: Die Arbeitsstunden, die in diesen Auftrag geflossen sind, haben die eines traditionellen Shootings bei weitem übertroffen. Zehn Leute, fünf Wochen, Vollzeit.»
Ihr Beitrag löste weitere Diskussionen aus. «Was ist mit den Menschen, die darin mitgewirkt hätten, den Schauspielern, dem Chor? Zehn Personen für ein Projekt wie dieses sind im Vergleich zu traditionellen Live-Action-Dreharbeiten eine winzige Zahl», schrieb eine andere Userin. Der ganze Post ist mittlerweile nicht mehr auf LinkedIn auffindbar und wurde vermutlich von Bridge gelöscht.
Auch Coca-Cola macht (wiederholt) Weihnachtswerbung mit KI
Der Getränkehersteller Coca-Cola hat kürzlich ebenfalls eine KI-generierte Weihnachtswerbung veröffentlicht. Dies, obwohl das Unternehmen dafür im letzten Jahr heftige Kritik einstecken musste. Hier ist der Werbespot für 2025:
Der diesjährige Clip verzichtet dabei auf Nahaufnahmen von Menschen und zeigt stattdessen hauptsächlich KI-generierte Bilder von niedlichen Tieren in winterlicher Kulisse.
(lzo)
