Es wirkt wie eine Szene aus einer Realverfilmung aus dem Disney-Animationsfilm Aladdin: Ein orientalischer Teppich mit Pompons schiesst mit atemberaubender Geschwindigkeit ins Maurienne-Tal in Frankreich, «geritten» von einem Menschen.
Tatsächlich waren bei diesen Szenen aber kein CGI oder andere Spezialeffekte im Einsatz, es ist alles echt. Der französische Musiker, Wingsuit-Pilot und Basejumper Freddy Montigny hat einen waschechten fliegenden Teppich erfunden. Streng genommen handelt es sich dabei zwar nur um eine Art des Low-Tech-Basejumpings, wir sind aber nicht ganz davon überzeugt, ob dahinter nicht doch Magie steckt. Bilde dir dein Urteil selbst:
Bevor Montigny, der über 20 Jahre Erfahrung in dieser Art von Flug-Extremsport hat, vom 2491 Meter hohen Gipfel des Croix des Têtes stürzte, hatte er rund ein Jahr an seinem Projekt getüftelt, das er «Alladin Skylab» nannte. Der 44-Jährige hat dabei verschiedene minimalistische Anzüge getestet und rund 40 Trainingssprünge gemacht.
Für ihn ging es dabei um mehr als die sportliche Errungenschaft. «Ich mag es, mich mit dieser Art von universellem Traum auseinanderzusetzen, surrealistische Poesie zu machen», sagte er der Zeitung Le Parisien. «Das heutige Material ist ultratechnologisch. Ich wollte zum Wesen der Disziplin zurückkehren und sehen, ob man nicht mit viel grundlegenderen Dingen gleiten kann, sogar mit Material, das es schon seit Jahrtausenden gibt.»
Montigny ist Mitglied der «Flying Frenchies», einer Gruppe von verschiedensten Künstlern, Akrobaten und Darstellern. Als Seilkletterer und Drummer in der eigenen Band machte er schon spektakuläre Stunts und spielte schon auf Gleitschirmen, in Heissluftballons oder Hochseilen im Gebirge. Und auch als Basejumper wagte er – bereits vor dem Teppich – irre Sprünge, etwa mit einem Müllsack.
(lzo)