Es ist die herzzerreissende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft, die sich gerade im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh abspielt. Der Bauer Muhammed Arif hatte einen verletzten Kranich entdeckt und ihn gesund gepflegt. Danach wollte dieser nicht mehr gehen. Jetzt hat die Regierung entschieden: Er muss.
Arif hatte den Sarus-Kranich mit dem verletzten Bein vor etwa einem Jahr auf einem seiner Felder in Madkha, einem Dorf in der Nähe der Stadt Amethi, entdeckt. Nachdem er ihn wieder aufgepäppelt hatte, blieb der Kranich sehr anhänglich. Er folgte Arif auf Schritt und Tritt, machte Balztänze für ihn, ass mit ihm und flog ihm auf seinem Roller hinterher. Arif postete regelmässig Videos davon auf seinem Instagram-Profil – die beiden wurden zur lokalen Berühmtheit.
So bekamen bald auch die indischen Behörden Wind von der Freundschaft. Sie trennten die beiden, denn Sarus-Kraniche sind eine gefährdete Art. Der Vogel steckt jetzt in einem vier Fahrstunden von Amethi entfernten Zoo in Kanpur, isoliert in einem Quarantäne-Gehege. Arif durfte ihn dort besuchen – der Vogel schien sich hinter den Gitterstäben sehr darüber zu freuen.
Online finden sich viele Sympathisantinnen und Sympathisanten der beiden. Mehrere Petitionen fordern von der indischen Regierung, den Vogel sofort frei und zurück zu seinem Freund zu lassen, eine hat fast 15'000 Unterschriften. Schliesslich sei es ja kein Verbrechen, dass der Vogel freundlich zu einem Menschen sei. (lzo)