Der Mars – unser roter Nachbarplanet – fasziniert Astronominnen und Astronomen schon, seit es die Astronomie gibt. Einst sollen dort ähnliche Bedingungen geherrscht haben, wie wir sie hier auf der Erde kennen. Heute ist er wüstes, lebensfeindliches Brachland. Das, weil seine Atmosphäre seit vier Milliarden Jahren immer weiter erodiert.
Dieser Tatsache gilt das Interesse einer Forschungsgruppe in Abu Dhabi. Mithilfe von neuen Bildern einer Raumsonde gelang es kürzlich, eine ganzheitliche Karte des Mars anzufertigen. In einer Detailtreue, die es bisher nie gab:
Die Forschenden des Center for Space Science der New York University Abu Dhabi nutzten für ihren Atlas ausschliesslich Bilder der Sonde Al-Amal oder «Hope» der Emirates Mars Mission (EMM) der Vereinigten Arabischen Emirate. Die EMM ist die erste interplanetare Mission der Vereinigten Arabischen Emirate und der arabischen Welt und wurde 2014 von der Führung des Landes in Auftrag gegeben.
Al-Amal startete am 20. Juli 2020 von Japan aus und erreichte sieben Monate später, am 9. Februar 2021, die Umlaufbahn des Mars. Sie beobachtet den Planeten also seit rund zwei Jahren – oder einem Marsjahr. Sie wird ihre wissenschaftliche Mission zur Erforschung des Mars bis Mitte 2023 fortsetzen, mit der Möglichkeit, sie um ein weiteres Marsjahr zu verlängern.
Mit den Informationen wird der Mars aber nicht nur präziser kartiert. Sie sollen auch ein genaueres Verständnis der atmosphärischen Ausdünnung des Planeten ermöglichen, die in den letzten vier Milliarden Jahren zu seiner Abkühlung und Trockenheit geführt hat. Dies soll der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft dabei helfen, die atmosphärischen Prozesse auf der Erde besser zu verstehen. (lzo)