Wirtschaft

SMG geht an die Schweizer Börse: So viel kostet die Aktie

Das Logo der Swiss Marketplace Group, ein Schweizer Unternehmen welches verschiedene Internetplattformen, insbesondere virtuelle Marktplaetze, betreibt, aufgenommen am Montag, 30. Juni 2025 in Zuerich ...
Die SMG geht am Freitag an die Börse.Bild: keystone

Europas grösster Börsengang des Jahres: SMG-Aktien mit starkem Start

19.09.2025, 08:1119.09.2025, 11:52

Die Swiss Marketplace Group (SMG) hat am Freitag beim grössten Börsengang in Europa in diesem Jahr ein starkes Debüt hingelegt. Die Aktien der Betreiberin von Onlineplattformen wie Homegate, Immoscout24, Autoscout24 und Ricardo starteten klar über dem Ausgabepreis. Damit kam SMG auf eine Marktkapitalisierung von über 4,7 Milliarden Franken.

Bereits mit dem ersten Kurs von 48,25 Franken lagen die Titel deutlich über ihrem Ausgabepreis von 46 Franken. Dieser war am oberen Ende der zuvor festgelegten Spanne angelegt. Kurzzeitig erreichten die Titel gar die Marke von 50 Franken. Bis 9.30 Uhr wechselten bereits rund 830'000 Aktien die Besitzer.

Die Emission war deutlich überzeichnet. Die UBS als Emissionsbank sprach von einem ausserordentlich hohen Interesse. SMG ist das erste Unternehmen seit Galderma im Frühjahr 2024, das in der Schweiz neu den Gang aufs Parkett wagte.

«Historischer Moment»

Angeboten wurden 19,6 Millionen bestehende Aktien von den bisherigen Eigentümern Mobiliar und Ringier. Hinzu kommt eine Mehrzuteilungsoption von fast 3 Millionen Aktien, die General Atlantic und Ringier bereitstellen. Der Freefloat beträgt nach Mehrzuteilung rund 23 Prozent. Die Mobiliar reduzierte ihren Anteil durch den Börsengang von 29,3 auf 19,3 Prozent und bleibt dennoch bedeutender Aktionär mit Sitz im Verwaltungsrat. Auch Ringier verkleinerte seine Beteiligung um 10 Prozent.

SMG-CEO Christoph Tonini sprach an der Eröffnungszeremonie von einem «historischen Moment». Das Unternehmen müsse nun beweisen, dass es das Vertrauen wert sei. «Alle Aktionäre glauben daran, dass wir künftig noch mehr Wert generieren werden - und wir wollen liefern.»

Tonini stellt den Investoren steigende Dividenden und mittelfristig auch mögliche Aktienrückkäufe in Aussicht, eine Expansion ins Ausland sei dagegen derzeit nicht geplant, sagte er der Nachrichtenagentur AWP.

Auch die Gründungsaktionäre äusserten sich positiv. TX-Group-Präsident Pietro Supino sagte, es sei immer klar gewesen, dass SMG den Investoren Mehrwert schaffen könne. Ringier-CEO Marc Walder betonte, der Börsengang sei «ein guter Tag für die Schweiz» und ein Beleg für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes.

Verwaltungsrat erweitert

Zum IPO erweiterte SMG zudem den Verwaltungsrat. Neu ins Gremium zogen Tracey Fellows, Malte Krüger, Stefan Räbsamen und Barbara Stamm ein. Jörn Nikolay, seit Januar 2025 Präsident des Verwaltungsrats, behält den Vorsitz. Neben ihm vertreten weiterhin Pietro Supino (TX Group) und Marc Walder (Ringier) die Gründeraktionäre.

Mit dem gelungenen Börsenstart gewinnt SMG nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch einen erleichterten Zugang zu Kapital für Investitionen oder Übernahmen. Bereits heute hat die SMG-Gruppe eine starke Position und prägt mit ihren Plattformen den digitalen Alltag in der Schweiz. Im Immobiliengeschäft liegt der Marktanteil bei rund 70 bis 75 Prozent, auch bei Autos und Kleinanzeigen dominiert die Gruppe.

«Nehmen Weko und Preisüberwacher sehr ernst»

Beobachter und die Firma selber verweisen im Börsenprospekt im Vorfeld auch auf Risiken: So prüfen die Wettbewerbskommission (Weko) und der Preisüberwacher Vorwürfe zu möglichen Marktmissbräuchen bei den Plattformen. Zudem könnten technologische Umbrüche, etwa durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz, das Geschäftsmodell herausfordern.

«Wir nehmen die Weko und den Preisüberwacher sehr ernst», sagte SMG-CEO Christoph Tonini zu AWP. Er rechne aber nicht mit Sanktionen.

Trotz dieser Unsicherheiten werteten Analysten den Börsengang als Meilenstein für den Schweizer Kapitalmarkt. SMG wird am kommenden Montag in den Swiss Performance Index (SPI) aufgenommen. (awp/sda)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Händlmair
19.09.2025 10:11registriert Oktober 2017
Und für was genau, ist der Börsengang genau geplant? Braucht das Unternehmen Kapital für Investitionen oder geht es hier wie schon zu oft nur darum, den grossen Reibach zu machen um danach im Geld zu schwimmen?

Dieses System hat mit der Börse bis 1980 nichts mehr zu tun, als Firmen zum Zweck von Investitionen an die Börse gingen, der Nennwert jeder Aktie bei 1000 Franken lag und die Menge der ausgebenden Aktien limitiert war. Von mir aus gesehen, ist es das System heute, eine Bereicherungsmaschine und das mit unseren Pensionskassengelder. Eine Missgeburt des Kapitalismus!
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