Für die brennenden Tanker im Persischen Golf gibt es zwei vollständig konträre Erklärungen. Die eine besagt: Die Amerikaner suchen einen Vorwand, um den Iran militärisch anzugreifen.
Die Vertreter dieser These verweisen auf die Ursprünge des Vietnamkrieges. Damals hatten die Amerikaner tatsächlich einen Angriff der Nordvietnamesen auf ein Schiff im Golf von Tonkin vorgetäuscht, um Truppen nach Indochina zu schicken. Auch George W. Bush hat seinen Irakkrieg mit erfundenen Massenvernichtungswaffen legitimiert.
Dass die Amerikaner diesen Trick erneut versuchen, ist möglich, jedoch wenig wahrscheinlich. Es wäre schlicht zu offensichtlich – und man sollte selbst Trump nicht unterschätzen.
Der US-Aussenminister Mike Pompeo macht denn auch die Iraner für den Angriff auf die beiden Tanker verantwortlich. Diese zweite These wird von den meisten westlichen Geheimdiensten gestützt, und es gibt dafür auch plausible Gründe:
Die brennenden Tanker befinden sich nahe der Strasse von Hormus. Das ist kein Zufall. Die knapp fünf Kilometer breite Meerenge ist das wohl wichtigste Nadelöhr des internationalen Ölhandels. Täglich werden rund 18 Millionen Fass des schwarzen Goldes durch die Strasse von Hormus geschippert. Das sind rund ein Fünftel des weltweiten Bedarfes.
Wird diese Durchfahrt gesperrt, dann hat dies gravierende Konsequenzen für die Weltwirtschaft, vor allem für den Westen. Die Strasse von Hormus grenzt an Oman und den Iran. Die Mullahs in Teheran haben damit alle Trümpfe in der Hand.
Sie könnten die Meerenge unpassierbar machen, zum Beispiel, indem sie mit Raketenangriffen ein paar Tanker versenken. Die US-Navy ist zwar im Persischen Golf sehr präsent. Ob sie einen solchen Angriff verhindern könnte, ist umstritten.
Die Iraner wollen daher den Amerikanern mit den brennenden Tankern eine eindeutige Botschaft vermitteln. Sie reagieren damit auf das Vorgehen der Amerikaner. Trump hat den von seinem Vorgänger ausgehandelten Atomsperrvertrag gekündigt. Er will nun mit äussert harten Sanktionen gegen den Iran die Mullahs dazu zwingen, ein neues Abkommen abzuschliessen.
Auf Anraten seiner Hardliner, Sicherheitsberater John Bolton und Aussenminister Pompeo, wählt Trump dabei die gleiche Vorgehensweise wie gegen Nordkorea: Zuerst drohen, dann verhandeln. Auf diese Weise hofft er, die Ayatollahs an den Verhandlungstisch zu locken.
Erste Annäherungen hat Trump dabei bereits gemacht. Es gehe ihm keineswegs um einen «regime change», einen Umsturz, versicherte er und fügte hinzu, er sei jederzeit zu Gesprächen bereit.
Doch der Iran ist nicht Nordkorea. Ayatollah Ali Khamenei nicht Kim Jong Un. Irans starker Mann hat keinen «schönen» Brief nach Washington übermittelt, und er wird es wohl auch künftig nicht tun.
Dem japanischen Premierminister Shinzo Abe, der derzeit in Teheran weilt und im Konflikt zu vermitteln sucht, erklärte er unmissverständlich: «Ich halte Trump nicht für eine Person, mit der ich Botschaften austausche. Wir werden nicht mit den Vereinigten Staaten verhandeln.»
Mit den harten Sanktionen sorgen die Amerikaner zwar für viel Leid bei der Bevölkerung. Ihr Ziel verfehlen sie jedoch bei weitem. Anstatt einen Aufstand gegen die Mullahs zu provozieren, wächst erneut die Wut gegen den «Grossen Teufel Amerika».
In Teheran entsteht eine ähnliche Stimmung wie nach dem Sturz des Schahs. «Amerika kann kein verdammtes Ding gegen uns unternehmen», triumphierte damals Revolutionsführer Ruhollah Khomeini.
Trumps Rechnung ist nicht aufgegangen. Mit der Kündigung des Atomsperrvertrages hat er auch seine Verbündeten, Deutschland und Frankreich, verärgert. Mit seinen Sanktionen stärkt er die Hardliner in Teheran. Gleichzeitig bringt er sich selbst in Zugzwang.
Als Zeichen seiner militärischen Potenz hat er den Flugzeugträger USS Abraham Lincoln in den Persischen Golf beordert und die Truppen in der Gegend um 1500 Mann aufgestockt.
Diese Kriegsspiele erhöhen die Gefahr einer militärischen Konfrontation erheblich. Die ehemalige CIA-Analystin Helima Croft erklärt in der «Financial Times»: «Das ist genau die Art von Zwischenfällen, vor denen wir gewarnt haben, und die die Region an den Rand eines Krieges bringen können.»
Wirklich? Meinen Sie wirklich dass Trump sich um die Optik kümmert ob die Aktion Golf von Tonkin-mässig aussieht? Er verübt seine Verbrechen im grellen Tageslicht, brüskiert und hintergeht seine Partner, bricht Verträge, kuschelt mit Despoten und lügt, dass sich die Balken biegen.
Ob er den Auftrag für eine Black Ops gab, der Mossad oder die Saudis das für ihn erledigten spielt keine Rolle. False Flag. Punkt.
Meines Wissens besitzt der Iran keine Pipelines die in den Osten münden