Nach den Sternen zu greifen, ist ihr Job. Jetzt zünden die Tüftler vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine Rakete, die auf der Erde bleiben soll. Im SLRV (Safe Light Regional Vehicle), das die Forscher gerade auf einer Teststrecke vorgestellt haben, stecken gleich mehrere Trümpfe.
Mit einer Länge von 3.80 Metern liegt das betont flache SLRV (für geringen Luftwiderstand) ziemlich genau zwischen einem VW Up und dem Polo. Trotzdem wiegt das Auto lediglich 450 kg. Dazu wurde an Gewicht gespart, wo es nur ging. Etwa an der Karosserie: Sie ist nur 90 kg leicht, soll aber dennoch eine hohe passive Sicherheit bieten.
Das Geheimnis liegt unter anderem in ihrer Sandwich-Bauweise (ein Leichtbau aus verschiedenen Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften, beim SLRV: Stahl und Schaumstoff), die bislang im Autobau nicht eingesetzt wird. Das wollen die DLR-Forscher aber ändern: Sie wollen die Fertigungstechnologien optimieren, sodass künftig mehr Sandwiches auf den Strassen fahren könnten.
+++ Erstfahrt erfolgreich +++ 🛣️
— DLR_de (@DLR_de) October 1, 2020
Das elektrische Kleinfahrzeug SLRV des DLR ist sicher, ressourcenschonend und leicht. Angetrieben wird der Zweisitzer von einem Brennstoffzellen-Batterie-Hybrid. Vorbild für den Leichtbau der Karosserie: ein 🥪https://t.co/xbUJD1Vojf pic.twitter.com/3DNFq2wFVP
Ausserdem fährt es mit einem sauberen Brennstoffzellen-Antrieb: Aus dem Auspuff kommt lediglich Wasserdampf. Die Brennstoffzelle ist mit einer Batterie verbunden, die beim Starten oder Überholen zusätzliche Schubkraft gibt. Das ganze System ist deutlich leichter als ein herkömmlicher E-Antrieb, sagen die Forscher. Es soll 400 km Reichweite und 120 km/h Spitzentempo ermöglichen.
Mit an Bord zwischen den beiden Sitzen ist ein 39 Liter fassender Drucktank, der 1,6 Kilogramm Wasserstoff bei 700 Bar speichern kann. Die Abwärme der Brennstoffzelle nutzt das SLRV zum Heizen des Innenraums. Zusätzlich wirkt sich die Wärmeisolierung der Sandwich-Karosserie im Winter positiv auf den Energieverbrauch der Klimaanlage des Fahrzeugs aus.
Das wohl grösste Highlight sind aber die Kosten: Das Entwickler-Team rechnet mit einem Preis von nur 15'000 Euro und obendrein sehr geringen Unterhaltskosten. Wer den SLRV zehn Jahre lang fahre, bezahle demnach nur etwa zehn Cent pro Kilometer – deutlich weniger als bei herkömmlichen Autos. Noch ist allerdings unklar, wann die Rakete startet.
Verwendete Quellen:
nein, find ich eine gute Sache, das in die Richtung endlich was mit Hand und Fuss vorwärts geht... jetzt einfach dranbleiben (Effizienz, Sicherheit, Infrastruktur etc.)
Ist der Wirkungsgrad von Wasserstoff nun höher, oder warum lanciert man nun einen Wasserstoff Kleinwagen-Prototypen?
Macht m.E. Null Sinn zuerst Elektrizität in Wasserstoff umzuwandeln.
Warum nicht einfach gleich mit Strom fahren?