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Die British Serious Crime Agency, ein Thinktank zur Verbrechensbekämpfung, hat im Jahr 2010 ermittelt, dass 90 Prozent aller 500-Euro-Scheine im Vereinigten Königreich von Kriminellen benutzt wurden. «Wer braucht in der heutigen Welt noch Cash für eine legitime Transaktion in der Höhe von 5000 Dollar?», fragt denn auch Larry Summers, der ehemalige US-Finanzminister in der Clinton-Regierung in der «Financial Times».
Die EZB hat ebenfalls untersuchen lassen, wer Gebrauch macht von ihrer 500-Euro-Note. Der Befund ist ernüchternd: Mehr als die Hälfte aller Bewohner der Eurozone haben noch nie in ihrem Leben einen solchen Schein auch nur gesehen, geschweige denn, ihn benutzt.
Im von der Mafia geplagten Italien sind die 500-Euro-Noten schon seit längerer Zeit illegal. Jetzt hat auch die EZB gehandelt und wird sie aus dem Verkehr ziehen. Auf dem nordamerikanischen Kontinent ist dies längst geschehen: Kanada hat den 1000-Dollar-Schein abgeschafft, die USA die 500-Dollar-Note. Beide Staaten haben keinen bleibenden Schaden davongetragen.
Nicht so die Schweiz. SNB-Präsident Thomas Jordan hat anlässlich der Einführung der neuen 50er-Note versprochen, alle Banknoten zu erneuern, auch die 1000er-Note. Im Zeitalter der negativen Zinsen erfreut sie sich wachsender Beliebtheit.
Dieser Umstand kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch bei uns die 1000er Note bei illegalen Geschäften sehr geschätzt wird. Fragt einen Immobilienhändler. Bei Hausverkäufen wird regelmässig Bargeld unter dem Tisch verschoben, um dem Fiskus ein Schnippchen zu schlagen. Eine praktische Notwendigkeit für diese Transaktionen gibt es nicht.
Viel schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass die grossen und anonymen Banknoten bei Kriminellen und Terroristen beliebt sind. Deshalb fordert Summers auch als dringendste Massnahme gegen das organisierte Verbrechen: «Als Erstes muss die Welt verlangen, dass die Schweiz aufhört, 1000-Franken-Noten zu drucken.»
Zieht die EZB nun ihren grössten Schein aus dem Verkehr, dann wird die 1000-Franken-Note in die Bresche springen. Dem Ruf unserer Landes wird das wenig förderlich sein: «Die Schweiz hat eine lange und wenig glückliche Geschichte in Sachen illegaler Finanzgeschäfte», mahnt Summers. «Es wäre tragisch, sollte sie davon profitieren, dass Kriminelle auf ihre Währung zurückgreifen.»