Eine neue Krebstherapie von Novartis hat bei Ärztinnen und Forschenden für euphorische Reaktionen gesorgt.
Konkret geht es um eine sogenannte Radioligandentherapie (RLT). In den klinischen Versuchen verschwand der Krebs bei einigen Patienten in nur sechs Monaten – nachdem er zuvor bereits Metastasen gebildet hatte.
Michael Morris, ein New Yorker Onkologe, sagte zur Financial Times, es sei «unglaublich» und «bahnbrechend». Beim ersten Versuch, bei dem er dabei war, habe die Therapie bei 9 Prozent der Patienten den Krebs besiegt. Beim zweiten Versuch seien es schon 21 Prozent gewesen.
Novartis entwickelt bereits seit Jahrzehnten Krebsmedikamente, doch zum Pionier der Radioligandentherapie (RLT) wurde das Unternehmen erst, als es zwei darauf spezialisierte Firmen aufkaufte:
Bei der klassischen Radiotherapie (auch Strahlentherapie genannt) wird der Krebs in der Regel von ausserhalb des Körpers bestrahlt, wobei nicht nur Krebszellen abgetötet werden, sondern auch gesundes Gewebe beschädigt wird.
Bei der RLT hingegen bekommen Patienten den Wirkstoff intravenös verabreicht. Darin enthalten sind radioaktive Isotope an einem Liganden. Ein Ligand ist ein Molekül, das sich an einen Rezeptor bindet. Im Fall der RLT binden die Liganden an Rezeptoren der Krebszellen – dadurch kann der radioaktive Wirkstoff gezielt abgegeben werden.
Laut Carla Bänziger vom Vermögensverwalter Vontobel – einem Novartis-Aktionär – gilt es, vor der Marktreife noch einige Hürden zu überwinden, wie sie gegenüber der «Financial Times» sagt. Solche Therapien seien jedoch die «Zukunft der Krebsbehandlung».
Sie geht davon aus, dass es noch 10 bis 15 Jahre dauert, bis die RLT zum weltweiten Standard im Kampf gegen den Krebs wird.
(rbu)
Die Strahlung ist schlicht physische Gewalt, dem haben Krebszellen zumindest weniger entgegen zu setzen.
Wir haben schon viele Antikörper, die so nochmal getestet werden können.
Das ist eine echt starke Sache.