Wirtschaft
International

Bericht: Russische Erdölproduktion nur schwierig zu ersetzen

Bericht: Russische Erdölproduktion nur schwierig zu ersetzen

19.09.2022, 15:4319.09.2022, 15:43
FILE - A Russian construction worker speaks on a mobile phone during a ceremony marking the start of Nord Stream pipeline construction in Portovaya Bay some 170 kms (106 miles) north-west from St. Pet ...
Bild: keystone

Der Ersatz russischer Erdöllieferungen dürfte für die westliche Welt ein schwieriges Unterfangen werden. Zu dieser Einschätzung kommt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrem am Montag veröffentlichten Quartalsbericht.

Eine Begrenzung russischer Ölexporte dürfte mit starken und lang anhaltenden Preisanstiegen einhergehen, erwartet die BIZ. Zudem könnten sich Auswirkungen auf andere Bereiche wie die Lebensmittelpreise ergeben. Wegen des Ukraine-Kriegs wollen viele westliche Länder russisches Rohöl künftig meiden.

Ein grundsätzliches Problem sei der grosse Marktanteil der russischen Ölproduktion. Allein zehn Prozent aller weltweiten Erdölexporte entfielen auf Russland, erläuterte die BIZ. Ein bedeutender Wegfall russischer Ölprodukte wäre daher ein grosser negativer Schock für die Weltwirtschaft.

Dass andere Produzenten ausreichende Kapazitäten hätten, um den Ausfall zu ersetzen, sei unwahrscheinlich. Zudem lägen die Investitionen in die Entdeckung und Nutzbarmachung neuer Ölquellen immer noch unter Vor-Corona-Niveau.

Zwar hält es die BIZ für vorstellbar, dass Preisanstiege von Rohöl durch den verstärkten Einsatz von Biokraftstoffen gedämpft werden könnten. Dies jedoch könnte wiederum die Preise verschiedener Grundnahrungsmittel steigen lassen, die für die Produktion von Biokraftstoffen benötigt werden.

Solche Preisanstiege könnten sich dann auf andere Lebensmittelmärkte übertragen, beispielsweise von Mais auf Sojabohnen. Störungen auf den globalen Energiemärkten könnten damit zu einem Preisanstieg vieler landwirtschaftlicher Produkte führen, warnte die BIZ. (aeg/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Chalbsbratwurst
19.09.2022 15:56registriert Juli 2020
Ich glaube es wird Zeit das man die komplette russische Regierung platt macht damit der Rest der Weltbevölkerung endlich wieder "normal" leben kann.
378
Melden
Zum Kommentar
10
Pfister will vorerst weniger US-Kampfjets kaufen – die Sonntagsnews
Pfister will weniger F-35-Kampfjets, Verbindungen von Epstein in die Schweiz und Ermittlungen im Schnellverfahren gegen Seriendiebe: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Verteidigungsminister Martin Pfister will nach Angaben von «SonntagsBlick» vorerst 30 statt 36 F-35-Kampfjets kaufen. Definitiv soll der Verzicht aber nicht sein, wie die Zeitung unter Berufung auf mehrere Quellen aus der Bundesverwaltung schrieb. Doch mit dieser ersten Reduktion solle das Kostendach von sechs Milliarden Franken für die Flieger eingehalten werden. Für eine spätere Phase wolle der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport die Option offenlassen, zehn zusätzliche F-35 zu kaufen, schrieb die Zeitung. Wie es mit dem Erwerb der Kampfflugzeuge weitergeht, werde die Landesregierung bald entscheiden.
Zur Story