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US-Firmen: Mitarbeiter mit H1B-Visum sollen im Land bleiben

epa12271551 Outside an Amazon delivery warehouse in Northborough, Massachusetts, USA, 29 July 2025. Amazon.com Inc., Nasdaq:AMZN, is scheduled to release their second quarter earnings report on 31 Jul ...
Grosse US-Unternehmen wie Amazon rufen ihre ausländischen Mitarbeiter dringend dazu auf, in den USA zu bleiben. Bild: keystone

Dringender Appell von US-Firmen: Mitarbeiter mit H1B-Visum sollen im Land bleiben

20.09.2025, 13:0820.09.2025, 13:08

Nach der neuen Visa-Order der US-Regierung rufen grosse Unternehmen laut einem Bericht ihre ausländischen Mitarbeiter dringend dazu auf, in den USA zu bleiben. Angestellte mit einem sogenannten H1B-Visum, die gerade ausser Landes seien, sollten innerhalb von 24 Stunden in die USA zurückkehren, berichtet der «Business Insider» unter Berufung auf Angestellte und interne Kommunikation in den Tech-Konzernen Amazon, Meta, Microsoft sowie der Bank JP Morgan.

Wer es absehbar nicht innerhalb der Frist zurück in die USA schaffe, solle erst einmal gar nicht einreisen, bis weitere Anweisungen vorlägen, hiess es laut «Business Insider» in einem internen Hinweis ans Personal des Online-Händlers Amazon. Dem Bericht zufolge befürchteten die Unternehmen, dass eine Anstellung der ausländischen Mitarbeiter künftig sehr viel teurer beziehungsweise unmöglich werden könnte, wenn sie nach einem Aufenthalt ausserhalb der USA wieder einreisen wollten.

Am Freitag hatte Präsident Donald Trump überraschend angeordnet, dass für diese oft als Arbeitsvisum genutzte H1B-Kategorie künftig eine Gebühr von 100'000 Dollar (rund 80'000 Franken) pro Jahr anfallen soll. Bisher kostet es nur eine Bearbeitungsgebühr von wenigen Tausend US-Dollar.

Schlechte Nachricht für US-Techfirmen

Das H1B-Visum nutzen vor allem grosse, international tätige US-Firmen, um qualifizierte Beschäftigte aus dem Ausland anzustellen. Ein grosser Teil kommt etwa aus Indien. Von der «New York Times» zitierten Regierungsdaten zufolge arbeiteten im Juni allein bei Amazon mehr als 10'000 Menschen auf einem H1B-Visum in den USA. Etwa halb so viele waren es demnach bei den Konzernen Microsoft und Meta.

Mit der angekündigten Änderung soll es sich laut US-Handelsminister Howard Lutnick für US-Unternehmen nicht mehr rechnen, unerfahrene Mitarbeiter ins Land zu holen und auszubilden. Die Firmen müssten abwägen, ob ein Jobkandidat wertvoll genug sei, um für ihn zusätzlich 100'000 Dollar an die Regierung zu zahlen, und stattdessen eher amerikanische Arbeitnehmer einstellen, sagte der Minister. (sda/dpa)

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86 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Revan
20.09.2025 14:29registriert Mai 2019
Das Trump-in-den-Hintern-kriechen hat sich für die Tech-Bonzen ja riesig gelohnt...
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Wilmar
20.09.2025 14:07registriert April 2024
Vieleicht anstatt Amerikaner einzustellen die nicht die Qualifikation haben sollten die Firmen überlegen gewisse Arbeiten auszulagern wo es qualifizierte Mitarbeiter gibt und man die 100,000 usd Visa Kosten sparen kann. Das wäre eine Überlegung wert.
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Tschowanni
20.09.2025 13:49registriert Oktober 2015
Genau diese Tech Bosse kriechen Donald Duck doch laufend in den Hintern? Auch dies wird daran nichts ändern.
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