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Powell trotzt Trump: US-Notenbank senkt Leitzins um nur 0.25 Prozent

Powell trotzt Trump: US-Notenbank senkt Leitzins um «nur» 0.25 Prozent

17.09.2025, 20:0317.09.2025, 20:18
A television displays Fed chairman Jerome Powell speaking on the floor at the New York Stock Exchange in New York, Wednesday, July 30, 2025. (AP Photo/Seth Wenig)
Financial Markets Wall Street Federal ...
Fed-Chef Jerome Powell.Bild: keystone

Erstmals seit rund einem Dreivierteljahr hat die US-Notenbank den Leitzins gesenkt. Dieser liege nun in der Spanne von 4,0 bis 4,25 Prozent, teilte die Federal Reserve (Fed) am Mittwoch in Washington mit. Viele Analysten hatten sich bereits darauf eingestellt, nachdem der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten deutlich geschwächelt hatte.

US-Präsident Donald Trump hatte zudem vehement einen niedrigeren Zins verlangt - dies dürfte aber bei der jetzigen Entscheidung nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben.

Mit der Zinssenkung versucht der Zentralbankrat der Fed eine Kompromisslösung für die erhöhten Risiken auf dem Arbeitsmarkt bei zugleich steigender Inflation zu finden. Niedrigere Zinsen machen Kredite für Firmen und Verbraucher tendenziell billiger. Mehr Geld im Umlauf kann wiederum die Wirtschaft ankurbeln und dadurch Arbeitsplätze schaffen.

Eine Zinssenkung verringert zugleich die Attraktivität des US-Dollars – der Euro wird dadurch aufgewertet. Europäische Touristen dürften bei einer Reise in die USA also profitieren. Bereits vor dem eigentlichen Zinsentscheid war die Gemeinschaftswährung der Europäischen Union auf um die 1,18 US-Dollar gestiegen. Wer also üblicherweise in Euro zahlt, bekommt beim Umtausch in Dollar zurzeit mehr für sein Geld. Der Franken wird derzeit zu 1,28 US-Dollar gehandelt.

Schwache Entwicklung am Arbeitsmarkt

Die Arbeitsmarktzahlen in den Vereinigten Staaten waren zuletzt hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zudem wurde das Beschäftigungswachstum in den zwölf Monaten bis März 2025 um insgesamt 911.000 Jobs nach unten korrigiert - eine ungewöhnlich grosse Revision.

Das bedeutet, es wurden deutlich weniger Stellen in den USA geschaffen als erwartet, und ist ein Zeichen dafür, dass die Wirtschaft nicht so schnell wächst wie gedacht. Ein Ökonom kommentierte, die Neubeschäftigung habe sich derart verlangsamt, dass Inflationsrisiken im Zusammenhang mit den US-Zöllen in den Hintergrund getreten seien. (awp/sda/dpa/cpf)

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US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Grossbritannien
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US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Grossbritannien

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quelle: keystone / alastair grant
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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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[CH-Bürger]
17.09.2025 20:10registriert August 2018
Powell hat einmal mehr Rückgrat gezeigt (und dem Möchtegern-Kaiser den Mittelfinger)! 💪🏻
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stronghelga
17.09.2025 20:50registriert März 2021
Powell hat nichts zu verlieren und aus dieser Situation heraus das mutigste gemacht, was er machen konnte. So wurde das Signal gesetzt: Die Fed lässt sich von der Politik nicht treiben, nimmt aber gleichzeitig die konjunkturellen Risiken ernst.
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Walter Sahli
17.09.2025 22:18registriert März 2014
Das sind alles nur Lügen der linksextremistischen Mainstreammassenmedien! Seit Trump Prädident ist, wurden 50 Mio. Arbeitsplätze geschaffen und der Wirtschaft geht es so gut, wie nie zuvor! Alle Amerikaner sind jetzt gesund, reich und wunderschön! Und alle können sich nun ein Haus, drei Autos und fünf Gewehre leisten! Nicht so wie unter Biden, als alle Hunger leiden mussten und sich nur ein Gewehr kaufen konnten!
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