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MoneyTalks: Chance oder Hype? Was du über das Metaverse wissen solltest

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Chance oder Hype? Was du über das Metaverse wissen solltest

Fantasievolle virtuelle Welten, in denen du als Avatar mit anderen interagierst? Nur ein Hype, der schnell verfliegt, oder zukünftige Möglichkeiten für Geschäfte und Anlagen? Was du über das Metaverse wissen solltest.
18.08.2022, 14:1118.08.2022, 15:06
Olga Miler
Olga Miler
Olga Miler
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Vielleicht liegt es an meinen Social-Media-Einstellungen, aber bei mir poppen in der letzten Zeit immer häufiger verschiedene Berichte und Posts auf, mit neuen Projekten und Berichten zum Metaverse. Die Vorstellung ist interessant: Virtuelle Welten und online Multimedia-Plattformen, in denen wir durch Avatare als digitale Repräsentationen unserer selbst interagieren, spielen, Handel betreiben und kommunizieren können.

Das bietet jede Menge neue (und vielleicht nicht ganz so neue) Möglichkeiten. Ist das alles nur ein Hype, der schnell wieder verfliegen wird, oder gibt es da tatsächlich neue Möglichkeiten? Ein paar Zahlen und Fakten dazu.

Was ist das Metaverse?

Im Grundsatz ist mit dem Begriff Metaverse nicht das in «META» kürzlich umbenannte Facebook gemeint, sondern ein digitaler Raum, welcher die Summe des Internets, erweiterter Realitäten und virtuellen Welten einschliesst. Dementsprechend gibt es auch ganz unterschiedliche virtuelle Welten. Sie basieren auf der Blockchain-Technologie und jeder Gegenstand darin ist ein NFT (Non-Fungible Token), damit das Eigentum und alle Transaktionen öffentlich nachvollziehbar sind. Damit entstehen nicht nur Landschaften zum Spielen, sondern wirtschaftliche Tätigkeit wird ermöglicht.

Neu ist die Idee der virtuellen Welten nicht, bereits 2003 gab es das Projekt Second Life, dies erreichte ein Volumen von ca. 500 Millionen Franken und hatte auch einen Immobilienmarkt.

Gegenwärtig erlebt diese Idee eine Art Wiedergeburt. Die neueren virtuellen Welten vertrauen auf andere Prinzipien, die sich an unserer realen Welt anlehnen: physikalische Bedingungen wie Erdanziehung und Knappheit von Land und Ressourcen. Genau durch diese Limitationen entsteht ein ernsthaftes Angebot und Nachfrage, durch welche Wert und Investitionspotential in den virtuellen Welten erschaffen wird. Firmen wie Adidas, Atari und PwC sowie Stars wie Paris Hilton und Snoop Dogg sind bereits im Metaverse mit Stores o. Ä. vertreten.

Welches Potenzial hat das Metaverse?

Die im Juni 2022 erschienene Studie der Beratungsfirma McKinsey «Value Creation in the Metaverse» schätzt das Potenzial des Metaverse auf ungefähr 5 Billionen Franken potenzieller Wertgenerierung bis 2030. Gemäss den Daten sind dieses Jahr bisher 120 Milliarden Dollar an Investitionen in das Metaverse geflossen und 95 % der befragten Branchenführer sagen, dass sie eine Form von Einfluss des Metaverse auf ihre Geschäftstätigkeit in den nächsten 5 bis 10 Jahren erwarten. McKinsey erwartet, dass vor allem E-Commerce, Lerntätigkeiten und Wissensvermittlung, Marketing und Advertising sowie der Gaming-Markt vom Metaverse profitieren könnten.

Gefühlt wird jede Woche eine neue virtuelle Welt eröffnet, jede mit einem leicht veränderten Fokus und Zielgruppe. Viele der Pilotprojekte sind Anwendungen im Marketing, wie z.B. das Projekt der Luxusfirma Gucci, welche innert 2 Wochen über 19 Millionen User in ihre Meta-Version ihres Gucci-Gartens anziehen konnte. Die gesamte Aktion diente dazu, die Marke unter sogenannten Gen Z bekannter zu machen.

Weitere Anwendungen, die getestet werden, sind z. B. neue Methoden zum Lernen und Erschaffung von virtuellen Begegnungsorten für Meetings und Konferenzen. Es gibt bereits eine Vielzahl von Anbietern für alle möglichen Anwendungsfälle, je nachdem, ob man eine Welt bauen will, die z. B. nur mit Brille oder auch ganz normal mit dem Computer funktioniert.

Was den Metaverse-Immobilienmarkt angeht, sind z. B. die zwei bedeutendsten Metaverse The Sandbox und Decentraland. The Sandbox ist die weltweit umsatzstärkste virtuelle Welt mit über 65'000 Transaktionen mit einem Wert von über 350 Millionen Franken in 2021. Damit ist The Sandbox sogar um ein dreifaches umsatzstärker als der nächste Konkurrent Decentraland.

Noch gibt es verhältnismässig wenige User in den virtuellen Welten und viele der Investments sind bisher von spekulativer Natur. Das Handelsvolumen steigt jedoch seit einiger Zeit rasant an, durchschnittliche Preise für Land stiegen von ca. 100 Franken im Januar 2021 auf 15'000 Franken im Dezember 2021.

The Sandbox macht z. B. Schlagzeilen durch Kooperationen mit bekannten Unternehmen wie Standard Chartered und HSBC und der Höhe der Investments in die Plattform selbst. Die nächste Funding-Runde soll ca. 400 Millionen Franken umfassen, bei einer Bewertung von rund vier Milliarden Franken.

Viel Potenzial oder einfach viel Hype? Neben all den Schätzungen gibt es auch Kritikpunkte und Unsicherheiten: Niemand weiss, ob und wie die neuen Welten tatsächlich Menschen ausserhalb von spezifischen Communitys in Massen anziehen werden und ob sie tatsächlich das Potenzial besitzen, über Spielwelten für Enthusiasten oder virtuelle Meetingräume hinauszuwachsen. Es gibt auch eine Reihe weiterer Fragen zu klären, z. B. ethische Gesichtspunkte (was machen solche Welten mit unserem Sozialverhalten), Datenschutzfragen und natürlich technische Gegebenheiten.

Solltest du jetzt in das Metaverse investieren?

Wie das Metaverse von den Menschen angenommen wird und vor allem, ob und welche verschiedene Welten erfolgreich sein werden, ist noch vollkommen offen. Die durchschnittliche Transaktionssumme für ein Stück Land lag im 4. Quartal 2021 bei 3.5 Ethereum, circa 10’000 Franken.

Wenn du darüber nachdenkst, in das Metaverse anzulegen, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Land mieten oder kaufen: Dafür musst du dich zuerst für eine oder mehrere vielversprechende Meta-Welten entscheiden und hoffen, dass diese sich auch den Erwartungen entsprechend entwickeln wird. Land in einer der virtuellen Welten kauft man entweder in der Welt direkt, oder, wie in der realen Welt, über eine Plattform, welche den Handel vermittelt, wie z. B. Opensea. Auch um Land zu mieten gibt es mittlerweile Plattformen wie metaverse.property oder Blockee.
  • Tokens erwerben von Metaverse Firmen wie MANA von Decentraland, SAND von Sandbox etc.
  • Aktien kaufen von Unternehmen, welche viel Forschung und Entwicklung oder Investitionen betreiben, z. B. Microsoft, die nicht nur in Forschung und Entwicklung investieren, sondern auch das beliebte Spiel Minecraft besitzen.
  • Anlagen in verwandte Branchen, z. B. Hardware wie Headsets, Grafikkarten, virtuelle Spiele, Infrastruktur. Beispiele hier sind Occulus (Headsets), Nvidia (Grafikkarten), Adobe, Epic Games (Fortnite), Samsung.
  • Anlage in ein Finanzprodukt, welches diese neuen Entwicklungen als Thema hat, z. B. durch einen Exchange Traded Fund (ETF). Beispiele hier sind Roundhill Ball Metaverse ETF, Horizons Global Metaverse Index ETF, HANetf Global Metaverse. Einige davon sind mittlerweile auf gängigen Plattformen wie justetf.com zu finden, allerdings auch neu, sodass nur wenig historische Daten existieren und man oft nur in USD anlegen kann.
  • Anlage tätigen, z.B. mit Aktien in ein Unternehmen, welches sich aktiv damit beschäftigt, das Metaverse als zusätzlichen Kanal oder Anwendungsbereich zu etablieren.

Da niemand wirklich weiss, wo die Reise hingehen wird, sind alle diese Möglichkeiten mit entsprechenden ungewissen Chancen, aber auch hohen Risiken verbunden. Wer jetzt noch nicht anlegen möchte, der kann auch einfach mal spielerisch ein Konto eröffnen, ausprobieren und im Selbsttest Erfahrung sammeln.

Wie seht ihr das, Metaverse – neue Chancen oder nur ein Hype?

Erste Eindrücke aus dem «Metaverse» von Facebook

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Erste Eindrücke aus dem «Metaverse» von Facebook
So stellt sich Mark Zuckerberg sein «Metaversum» vor.
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Indisches Paar heiratet in virtuellem Schloss

Video: watson/een
olga miler, frauen und geld, blog, watson
bild: zvg
Olga Miler ...
... war über zehn Jahre in verschiedenen Funktionen bei der UBS tätig, unter anderem hat sie dort das Frauenförderungsprogramm und den UBS Gender ETF aufgebaut. Jüngst gründete sie das Start-up SmartPurse, eine Plattform, auf der sie digitale Kurse und Workshops zum Thema Finanzen für Frauen anbietet. Letztes Jahr schrieb Miler den watson-Blog «Frauen und Geld» und wird uns dieses Jahr mit «MoneyTalks» an ihrer Expertise teilhaben lassen.
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