Hotelplan hat sein Verkaufspersonal angewiesen, soweit wie möglich auf Buchungen von Swiss-Flügen zu verzichten. Das Schweizer Reiseunternehmen reagiert damit auf eine neue Gebühr, welche Swiss und Lufthansa seit Anfang September erheben.
Hotelplan bestätigt am Mittwoch eine entsprechende Meldung der «Handelszeitung». Dieser gegenüber sagte Marcel Herter, Direktor von Hotelplan Suisse, dass man das Vorgehen der Lufthansa-Gruppe als Diskriminierung des Reisebüro-Vertriebskanals betrachte und daher die Mitarbeitenden ermuntere, auf andere Airlines auszuweichen.
Dieses sogenannte Shifting hat laut «Handelszeitung» bereits Folgen. So sollen gemäss dem Marktforschungsportal Tnooz.com die Buchungen von Swiss und der Muttergesellschaft Lufthansa über die betroffenen Systeme der Reisebüros im September um über 40 Prozent gefallen sein.
Die Fluggesellschaft widerspricht diesen Angaben indes. «Generell sehen wir keinen Buchungsrückgang seit der Einführung der neuen Gebühr», schreibt die Swiss auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Das gelte auch für den Konzern: Momentan gebe es keine spezifische Veränderung der allgemeinen Buchungssituation innerhalb der Lufthansa Gruppe.
Die Lufthansa-Gruppe, zu der auch die Swiss gehört, hat trotz Protesten der Reiseverbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Anfang September eine neue Gebühr für Tickets eingeführt, die über globale Reservierungssysteme (GDS) gebucht werden. Die Swiss hatte die neue Gebühr damit begründet, dass für Buchungen via GDS höhere Kosten anfielen.
Die Reisebüros sehen darin eine Benachteiligung. Denn Lufthansa erhebt keine separate Gebühr, wenn Kunden direkt bei der Fluggesellschaft buchen. Der Schweizer Reise-Verband (SRV) hat in der Causa auch die Eidg. Wettbewerbskommission angerufen. (sda)