Wirtschaft
Luftfahrt

Wegen neuer Gebühr: Hotelplan-Reisebüros sollen Swiss-Flüge meiden

Hotelplan hat sein Verkaufspersonal angewiesen, soweit wie möglich auf Buchungen von Swiss-Flügen zu verzichten.
Hotelplan hat sein Verkaufspersonal angewiesen, soweit wie möglich auf Buchungen von Swiss-Flügen zu verzichten.
Bild: KEYSTONE

Wegen neuer Gebühr: Hotelplan-Reisebüros sollen Swiss-Flüge meiden

07.10.2015, 18:5108.10.2015, 08:51
Mehr «Wirtschaft»

Hotelplan hat sein Verkaufspersonal angewiesen, soweit wie möglich auf Buchungen von Swiss-Flügen zu verzichten. Das Schweizer Reiseunternehmen reagiert damit auf eine neue Gebühr, welche Swiss und Lufthansa seit Anfang September erheben.

Hotelplan bestätigt am Mittwoch eine entsprechende Meldung der «Handelszeitung». Dieser gegenüber sagte Marcel Herter, Direktor von Hotelplan Suisse, dass man das Vorgehen der Lufthansa-Gruppe als Diskriminierung des Reisebüro-Vertriebskanals betrachte und daher die Mitarbeitenden ermuntere, auf andere Airlines auszuweichen.

Buchung um über 40 Prozent gefallen

Dieses sogenannte Shifting hat laut «Handelszeitung» bereits Folgen. So sollen gemäss dem Marktforschungsportal Tnooz.com die Buchungen von Swiss und der Muttergesellschaft Lufthansa über die betroffenen Systeme der Reisebüros im September um über 40 Prozent gefallen sein.

Die Fluggesellschaft widerspricht diesen Angaben indes. «Generell sehen wir keinen Buchungsrückgang seit der Einführung der neuen Gebühr», schreibt die Swiss auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Das gelte auch für den Konzern: Momentan gebe es keine spezifische Veränderung der allgemeinen Buchungssituation innerhalb der Lufthansa Gruppe.

Die Lufthansa-Gruppe, zu der auch die Swiss gehört, hat trotz Protesten der Reiseverbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Anfang September eine neue Gebühr für Tickets eingeführt, die über globale Reservierungssysteme (GDS) gebucht werden. Die Swiss hatte die neue Gebühr damit begründet, dass für Buchungen via GDS höhere Kosten anfielen.

Die Reisebüros sehen darin eine Benachteiligung. Denn Lufthansa erhebt keine separate Gebühr, wenn Kunden direkt bei der Fluggesellschaft buchen. Der Schweizer Reise-Verband (SRV) hat in der Causa auch die Eidg. Wettbewerbskommission angerufen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Mit dieser Zoll-Uhr stichelt Swatch gegen Trump
Die 39-Prozent-Zölle von US-Präsident Donald Trump trafen die Schweizer Uhrenindustrie besonders hart. Swatch geht nun in die Offensive und hat eine Zoll-Uhr kreiert.
«What if...Tariffs?» lautet der Name des neuen Modells. Man hoffe, dass es eine limitierte Auflage sei, heisst es auf der Internetseite von Swatch. Auf Anfrage von watson ergänzt das Unternehmen: «Denn sobald die USA ihre Zölle für die Schweiz ändern, werden wir den Verkauf dieser Uhr sofort einstellen.»
Zur Story