Der Euro hat sich am Donnerstag in Reaktion auf den Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dem Mindestkurs wieder etwas stärker angenähert. Er fiel unter die Marke von 1,21 Franken. Wurden vor der Lagebeurteilung der SNB im Devisenhandel noch etwa 1,2115 Fr. für einen Euro bezahlt, sackte die Gemeinschaftswährung in einer ersten Reaktion auf 1,2066 Fr. ab. Um 11.30 Uhr notierte der Euro bei 1,2081 Franken.
Die SNB hatte am Mindestkurs von 1,20 Fr. festgehalten und will diesen wie in der Vergangenheit mit aller Konsequenz durchsetzen. Auf lauteres, verbales Säbelrasseln oder gar Negativzinsen wartete der Markt allerdings vergebens. Auch die für das laufende Jahr gesenkte BIP-Prognose wurde für den Franken nicht zur Belastung.
Der Euro/Franken-Kurs hatte sich in den letzten Wochen zumindest phasenweise wieder der Grenze von 1,20 genähert (Tiefstkurs gut 1,2030), was zu Spekulationen über mögliche Interventionen oder die Einführung von Negativzinsen führte. Vor allem die Eskalation in der Ostukraine und die überraschende Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) hatten den Franken zum Euro unter Aufwertungsdruck gebracht und den Abstand zum Mindestkurs deutlich schmelzen lassen. (whr/sda)