Bei Sommersprossen kennt Nestlé kein Pardon. In Australien ist der Westschweizer Nahrungsmittelkonzern juristisch gegen ein lokales Süsswarengeschäft vorgegangen. Beim Streit geht es um den englischen Namen «Freckles» – auf Deutsch: Sommersprossen.
Nestlé stört sich daran, dass die familiengeführte Firma «Yarra Valley Chocolaterie and Ice Creamery» Produkte verkauft, die den Namen Freckle oder Freckles tragen, wie zum Beispiel «Giant Freckle», «Mini Freckles», «Freckle Lollipop» oder «Freckled Egg». Denn Nestlé hat schon seit 1955 ein Schoko-Produkt namens «Freckles» im Sortiment – und will keine Nachahmer zulassen, egal wie klein sie sind.
Die beiden australischen Co-Firmengründer Leanne und Ian Neeland haben vom Grosskonzern ein juristisches Schreiben erhalten, in dem sie aufgefordert werden, mehr als 20 ihrer Produkte umzutaufen, wie lokale Medien berichten. Die Gründer klagen, dass sie es schon genügend schwer hätten als KMU mit der regionalen Tourismuskrise, die auf die Buschfeuer folgte und den Folgen des Coronavirus-Ausbruchs.
Sie schätzen die Kosten der Umbenennung auf rund 5‘000 australische Dollar. Auf ihre Bitte, mindestens ein Jahr anstatt den geforderten drei Monaten zu erhalten, um die Produkte neu zu taufen, hätten sie nie eine Antwort erhalten. Gegenüber australischen Zeitungen sagt Nestlé jedoch, dass man offen sei, um mit dem Paar zusammenzuarbeiten und ihre Kosten zu reduzieren. Gleichzeitig sei es für Firmen wie Nestlé wichtig, ihre Marken zu schützen.
Immerhin: Leanne und Ian Neeland haben bereits einen neuen Namen für ihre Produkte gefunden. Statt «Freckles» heissen sie neuerdings «Polka Dots», was «Punktmuster» bedeutet. Nicht ganz so süss wie «Freckles», aber die Produkte bleiben immerhin dieselben. (aargauerzeitung.ch)
Bei erfundenen Begriffen wie Google, Haribo oder meinetwegen auch Nestle ist das was anderes.
Wäre sicher ein Renner.