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Credit Suisse will Urteil auf den Bermudas anfechten

500-Millionen-Dollar-Busse: Credit Suisse will Urteil auf den Bermudas anfechten

29.03.2022, 16:1729.03.2022, 16:24
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Das Logo der Schweizer Bank Credit Suisse an einem Gebaeude in Zuerich Oerlikon, aufgenommen am Dienstag, 22. Februar 2022. (KEYSTONE/Ennio Leanza).
Bild: keystone

Die Credit Suisse will ein Urteil des Gerichts auf den Bermudas gegen ihre Versicherungstochter anfechten. Die Credit Suisse Life Bermuda hat vor dem Gericht auf der karibischen Inselgruppe eine Niederlage eingefahren. Die CS hatte das «negative Urteil» mit einer Zahlung von «möglicherweise mehr als 500 Millionen Dollar» bereits vergangene Woche angekündigt.

Das Urteil sei allerdings noch nicht rechtskräftig und könne angefochten werden, «was die Credit Suisse Life Bermuda mit Nachdruck zu tun gedenkt», heisst es nun in der Mitteilung der Bank vom Dienstag.

Das Urteil betrifft laut der CS Lebensversicherungspolicen eines Kunden der Credit Suisse Life Bermuda. Die Lebensversicherungstochter der CS sei allerdings für Neuabschlüsse geschlossen und befinde sich seit über sieben Jahren in Abwicklung, betonte die Schweizer Grossbank weiter. Es seien keine weiteren wesentlichen Geschäftsbereiche von diesem Urteil betroffen, heisst es.

Langjähriger Rechtsstreit

Bei dem Prozess dürfte es sich um den langjährigen Rechtsstreit mit dem frühen georgischen Premierminister Bidzina Ivanishvili handeln, wie etwa die «Financial Times» unter Berufung auf informierte Personen berichtet hatte. Der CS-Kunde hatte von der Bank Schadenersatz gefordert.

Der Streit zwischen dem Milliardär Ivanishvili und der CS geht auf das Jahr 2011 zurück, als dieser ein Private-Banking-Kunde der Gruppe war. Damals wurde bekannt, dass der Genfer CS-Berater Patrice Lescaudron reichen Kunden dreistellige Millionenbeträge aus dem von ihm betreuten Vermögen abgezweigt hat - unter anderem auch Ivanishvili.

Rückstellungen getätigt

In der Vergangenheit wurden laut der Bank zwar Rückstellungen in dieser Sache getätigt. Es werde aber geprüft, ob weitere Rückstellungen vorgenommen werden müssten. Diese Überprüfung erfolge im Rahmen des finanziellen Abschlusses für das erste Quartal, der am 27. April veröffentlicht werde, hiess es in der Mitteilung von vergangener Woche.

Per Ende Dezember 2021 wies die Bank Rückstellungen für Rechtsfälle im Wert von 1.54 Milliarden US-Dollar aus. Genaueres wolle die CS am 27. April mitteilen, wenn sie ihre Ergebnisse des ersten Quartals veröffentlicht. (aeg/sda/awp)

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