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Alt Bundesrat Ueli Maurer äussert sich zur CS-Krise

Ueli Maurer äussert sich zur CS-Krise: «Würde es nochmals genau gleich machen»

10.01.2025, 20:1810.01.2025, 20:20
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Alt Bundesrat Ueli Maurer hat sich in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen kritisch über den Bericht der parlamentarischen Untersuchungskommission zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS im März 2023 geäussert. «Dass ich der Sündenbock sein würde, war schon beim Auftrag der PUK und auch bei der Anhörung klar», sagte Maurer.

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Ueli Maurer (SVP) war von 2009 bis 2022 Mitglied des Bundesrates.Bild: keystone

Der Auftrag der parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) blende «die entscheidende Zeit vor der Zuspitzung der Krise und die internationale Dimension aus», sagte der heute 74-Jährige in dem Interview weiter. Die PUK habe nur geschaut, was man national in den letzten Wochen anders hätte machen können.

Dabei habe Corona die Welt zu Beginn der 2020er-Jahre an den Rand einer Finanzkrise gedrängt gehabt. Deshalb sei die Situation äusserst gefährlich gewesen. «Wir mussten alles daransetzen, eine internationale Finanzkrise zu verhindern. Wenn man nur auf die Schweiz fokussiert und auf die letzten Wochen der CS, wird man dem nicht gerecht», so Maurer weiter.

Vorwürfe, er habe dem Bundesrat und insbesondere seiner Nachfolgerin, der heutigen Finanzministerin Karin Keller-Sutter, den Ernst der Lage im Vorfeld der Krise verschwiegen, wies der alt Bundesrat zurück: «Ich habe nichts verschwiegen, aber nur mündlich informiert. Ich würde es nochmals genau gleich machen und die ganzen Vorwürfe der PUK liebend gern nochmals entgegennehmen. Es war nötig. Und es war richtig. Denn es bestand die Gefahr, dass ein Crash der CS eine weltweite Bankenkrise auslösen könnte wie 2008.»

Er habe den Bundesrat immer über alles informiert, was er selbst gewusst habe, so Maurer weiter. Allerdings nur mündlich, denn er traue der Verwaltung nicht. Die Gefahr eines Zusammenbruchs der CS aufgrund eines Leaks sei sehr gross gewesen. Dies hätte laut Maurer Folgen für den Schweizer Finanzplatz sowie ausländische Finanzplätze nach sich ziehen können. Dies habe man in dem PUK-Bericht «einfach ausgeblendet», sagte Maurer. Auch hätte der Bundesrat ohne Antrag der entsprechenden Organe keine Rechtsgrundlage für ein Eingreifen gehabt.

Bis anhin hatte Maurer zu dem am 20. Dezember des vergangenen Jahres veröffentlichten Bericht geschwiegen. (hkl/sda)

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113 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Massalia
10.01.2025 20:57registriert Juni 2021
Einsicht gleich null. Der schlechteste und am meisten überforderte Bundesrat aller Zeiten.
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Takeshi 34
10.01.2025 20:38registriert Juli 2023
Natürlich würd er das... er ghört ja auch zu der partei die nichts aus der Vergangeheit lernt...
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Hans Jürg
10.01.2025 23:34registriert Januar 2015
Ja, der Bundesueli wieder. Uneinsichtig, unbelehrbar und sich selber für den Grössten haltend.

Und natürlich hat er alles richtig gemacht und alle anderen sind schuld. Er, das arme Opfer, das nicht verstanden und genügend geschätzt wird.

Aber so ist er eben und war es schon immer, unser Trychler-Fanboy.

So lange so einer wie er nur eine Landi-Filiale leitete, wäre das ja nicht so schlimm gewesen. Aber als Bundesrat war er eine Katastrophe.

Alle, die ihn in den BR gehievt haben, sollten sich schämen!
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