Der Flugzeughersteller Pilatus ist zufrieden, wie die beiden Prototypen seines neuen Businessjets PC-24 in die Luft gehen. Die Düsenmaschinen absolvierten bisher 600 Flüge und über 1000 Flugstunden. Die Leistung der Jets übertrifft laut Pilatus die bisherigen Annahmen.
Das Entwicklungsprogramm des vor zwei Jahren vorgestellten Fliegers verlaufe nach Plan, teilte das Stanser Unternehmen am Freitag mit. Mehrere wichtige Flugversuche hätten erfolgreich abgeschlossen werden können. Die Zertifizierung durch die europäische Luftfahrtbehörde ist für das 3. Quartal 2017 vorgesehen.
Der PC-24 ist das erste Düsenflugzeug des Unternehmens Pilatus, das sich zuvor auf Propellermaschinen spezialisiert hatte. Zum Testprogramm der vergangenen Monate zählten etwa Hitze- und Kältetests in den USA sowie Überprüfungen des Autopiloten und der Elektronik. In Europa kamen aerodynamische Tests hinzu.
Die Flugzeugbauer erwarten, dass der neue Businessjet die bisher veröffentlichten Leistungsdaten übertreffen werde. Details will Pilatus im Mai 2017 an der Flugzeugmesse EBACE in Genf bekannt geben.
Bisher existieren zwei Prototypen. Anfang 2017 stösst ein dritter und letzter Prototyp zum Testprogramm hinzu. Bei dieser Maschine soll es sich gleichzeitig um das erste Serienflugzeug handeln.
Die ersten Auslieferungen an die Kunden soll nach der Zertifizierung im Herbst 2017 erfolgen. Zu den Erstkunden des PC-24 zählen das amerikanische Flugzeug-Sharing-Unternehmen Planesense sowie der Royal Flying Doctor Service of Australia. Im Spätsommer 2018 soll auch der Schweizer Bundesrat eine Maschine für einen Listenpreis von 8,9 Millionen Dollar erhalten.
Bisher wurden 84 Stück des Businessjets «Made in Switzerland» verkauft. Die Maschine ist damit laut Pilatus bis Ende 2019 ausverkauft. Die Entwicklungskosten für das neue Flugzeug liegen laut früheren Angaben von Pilatus bei 500 Millionen Franken.
Der PC-24 bietet je nach Ausbau bis zu zehn Personen Platz und hat eine Reichweite von rund 3600 Kilometern. Das 17 Meter lange Geschäftsflugzeug mit grossem Frachttor soll auch auf kurzen Sand- und Schotterpisten starten und landen können. Die Maschinen werden gemäss Pilatus vorerst komplett in Stans fabriziert.
(sda)