Wirtschaft
Schweiz

Immobilienkauf laut Studie wieder teurer als Miete

Immobilienkauf laut Studie wieder teurer als Miete

02.05.2022, 08:5702.05.2022, 12:57
Mehr «Wirtschaft»
ARCHIVBILD ZUM IMMOBILIENREPORT DER ETH ZUERICH, AM DIENSTAG, 16. OKTOBER 2018 ---- Gebaeude wachsen in den Himmel, aufgenommen am Donnerstag, 30. Mai 2013, in Zuerich West. (KEYSTONE/Steffen Schmidt)
Bild: KEYSTONE

Käufer oder Besitzer einer Eigentumswohnung müssen erstmals seit Langem wieder mehr bezahlen als für eine vergleichbare Mietwohnung. Diese Trendwende ist laut Berechnungen der Grossbank Credit Suisse auf den jüngsten starken Zinsanstieg bei Fix-Hypotheken zurückzuführen.

So übersteigen die Gesamtkosten für Wohneigentum beim Abschluss oder Verlängern einer Hypothek die Mietkosten einer vergleichbaren Wohnung zum ersten Mal seit 13 Jahren, wie aus einer am Montag veröffentlichten Analyse der CS zum hiesigen Immobilienmarkt hervorgeht. Demnach mussten Eigentümer im ersten Quartal 2022 eine Prämie von 3,1 Prozent für Wohneigentum bezahlen. Noch Anfang 2021 hatten Eigentümer dagegen im Mittel von einem Eigentumsrabatt von 15,5 Prozent profitiert.

Verantwortlich für die schnelle Trendwende ist laut der Studie der steile Anstieg der Zinssätze von Fix-Hypotheken. So sind 5-jährige Fix-Hypotheken seit Anfang 2021 von 1,1 Prozent auf knapp 2 Prozent zum Ende des letzten Quartals geklettert. In Kombination mit den starken Preisanstiegen habe dies innert kurzer Zeit dazu geführt, dass aus dem Rabatt eine Prämie wurde. Nur Käufer mit einer SARON-Hypothek kämen aktuell noch in den Genuss eines solchen Rabatts, heisst es.

Beispiel mit 4,5-Zimmer Wohnung

Für ihren Vergleich zogen die CS-Ökonomen die inserierten Eigentumspreise respektive die Mieten für eine 4,5-Zimmer-Wohnung im Bestand heran. Dabei gingen sie von einer Fremdfinanzierung von 80 Prozent und der Wahl einer 5-jährigen Fix-Hypothek aus. Gemäss ihrer Schätzung lag der jährliche Aufwand für eine Eigentumswohnung bei einer Vollkostenrechnung bei 23'128 Franken.

Die Hypothekarzinsen schlugen als einer der grössten Kostenblöcke laut Studie mit knapp 10'966 Franken zu Buche, was einem satten Anstieg von 45 Prozent seit Anfang 2021 entspricht. Für eine gleich grosse Mietwohnung musste hierzulande im selben Zeitraum eine Jahresmiete von 22'440 Franken bezahlt werden, wie es weiter heisst.

Für Neuerwerber sei der Kauf von Wohneigentum somit wieder teurer als Mieten. In Bezug auf die kalkulatorische Tragbarkeit, die zumeist mit 4,5 oder 5 Prozent berechnet werde, ändere sich dadurch für Kaufwillige jedoch nichts. Die Anzahl potenzieller Wohneigentümer werde folglich aufgrund der Eigentumsprämie nicht kleiner. (aeg/sda/awp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
34 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
lumpensammlerin
02.05.2022 09:07registriert Mai 2019
Die Kosten sind etwas höher geworden, aber am Ende hat man als Eigentümerin eben Eigentum in der Hand und nicht wie bei einer Mietwohnung einfach nichts.
Oder sehe ich das falsch?
535
Melden
Zum Kommentar
avatar
Eraganos
02.05.2022 10:05registriert September 2019
22.000 CHF für eine 4.5 Zimmer Wohnung? Ist eher tief angesiedelt... als Miete
325
Melden
Zum Kommentar
34
Zweifel übertrifft 2023 den Rekord aus dem Vorjahr

Für die Firma Zweifel Pomy-Chips gilt einmal mehr: Nach dem Rekordjahr ist vor dem Rekordjahr. Die Firma aus Zürich Höngg verkaufte 2023 zum 65-Jahre-Jubiläum so viele Snacks wie nie. Im laufenden Jahr will das Unternehmen weiter wachsen.

Zur Story